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Entdecken - Geschichte des Judo

Geschichte des Judos

Als vor rund 125 Jahren der japanische Professor und Erzieher Jigoro Kano das Judo aus aus verschiedenen Ju-Jutsu Stilen entwickelte, war der spätere Siegeszug des Judos nicht vorhersehbar.

Kanos Kunstgriff bestand darin, ein neues Erziehungssystem zu schaffen, in das er viele Elemente aus den alten Kampfkünsten einbrachte, dabei aber im Randori auf Waffen und auf gefährliche Techniken wie Schläge, Tritte, Stöße und verschiedene Gelenkhebel verzichtete. So wurde ein sportlicher und fairer Zweikampf ohne größere Verletzungen möglich und Judo breitete sich als Methode der Körperertüchtigung schnell in Japan aus und wurde dort sogar Schulfach.
 
Nach Europa fand Judo den Weg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schon in den zwanziger Jahren fanden die ersten Deutschen Judo-Meisterschaften statt. Nach einer Unterbrechung in der NS-Zeit, in der Judo verboten war, erlebte es ab den fünfziger Jahren und besonders ab den Olympischen Spielen in Tokio 1964, als Judo erstmals im Programm vertreten war, einen rasanten Aufschwung. Zusätzliche Popularität erlangte es durch viele Filme, hierzulande besonders durch James Bond- oder Edgar Wallace-Filme. In letzteren setzte Joachim Fuchsberger, der legendäre Fernsehmoderator und Stadionsprecher der Olympischen Spiele von 1972 in München, seine Judo-Fähigkeiten zum Besiegen der Bösewichter ein. 

Einen großen Einfluss hatten in Deutschland die Olympiasiege von Dietmar Lorenz (1980) und Frank Wieneke (1984). Vor allem Wieneke löste damals einen Judo-Boom in Deutschland aus, von dem das deutsche Judo bis heute profitiert. 

Heute ist Judo eine dynamische, facettenreiche und sich stetig weiter entwickelnde Kampfsportart und vermutlich auch die weltweit verbreitetste. Allein in Deutschland zählt der Deutsche Judo-Bund rund 200 000 Mitglieder. Davon sind etwa 40 000 Judokas allein in Bayern aktiv. Und mit den Olympiasiegen von Ole Bischof in Peking und der mittlerweile vom Leistungssport zurückgetretenen Yvonne Bönisch in Athen und den Weltmeisterschaftsmedaillen von Ole Bischof, Claudia Malzahn, Romy Tarangul und Heide Wollest, Dimitri Peters und Karl-Richard Frey der letzten Jahre gehört das deutsche Judo auch heute noch international mit zur Spitze.

Eine ausführliche Geschichte über die Entwicklung des Judosports von Wolfgang Dax-Romswinkel finden Sie hier. 

 

Judo in Bayern

Der Bayerische Judo-Verband (BJV) ist der zweitgrößte Landesverband in Deutschland. Hier ist seit Jahrzehnten Judo auf Spitzenniveau zu Hause. Seien es die vielen Medaillen bei Olympischen Spielen durch Paul Barth (1972 Bronze), Günter Neureuther (1976 Silber, 1984 Bronze), Richard Trautmann (1992 und 1996 Bronze), Udo Quellmalz (1992 Bronze, 1996 Gold) und Michael Jurack (2004 Bronze), bei Welt- und Europameisterschaften oder die vielen Europacup- und Bundesliga-Siege des TSV Abensberg und den TSV München-Großhadern - Bayern ist eine Judo-Hochburg.

Doch Judo in Bayern ist mehr als nur Wettkampfsport. Nicht alle Judokas wollen Wettkämpfe betreiben, sondern sich auch mit anderen Aspekten des Judos beschäftigen. Dadurch hat sich das Judo-Angebot in Bayern breit differenziert. Ob Beschäftigung mit traditionellen Judo-Formen wie der feierlichen Kata, Selbstverteidigung, die Nutzung der allseitigen körperlichen Beanspruchung durch Judo als Gesundheits- und Rehabilitationssport für Judokas im Alter von 0 bis 100 Jahren, Judo als Schulsport oder auch Judo im Behindertensport - in Bayern findet fast jeder Interessierte ein Angebot seiner Wahl. 

Um dieses Angebot aufrecht erhalten zu können, unternimmt der BJV große Anstrengungen. Durch viele Lehrgänge und Fortbildungsangebote werden Sportler und Trainer auf dem laufenden Stand gehalten und können auch modernste Erkenntnisse in ihr Training integrieren. So hat sich in den über 50 Jahren, seit der BJV gegründet wurde, das Bild des Judos gründlich gewandelt von einer traditionellen fernöstlichen Kampfsportart zu einer modernen Sportart, die ihren Sportlern ermöglicht, ein Leben lang mit Judo gesund und fit zu bleiben.

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