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Der zweite Durchgang brachte den Sieg für Abensberg

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Bundesliga

Es war eine ungewohnte Situation für den Rekordmeister, lange Zeit war es her, dass der TSV zur Pause nur 4:3 führte. Doch die Qualität und der Zusammenhalt der Mannschaft war erneut bemerkenswert. Mit einem 6:1 in der Rückrunde machten die Mannen von Trainer Jürgen Öchsner alle Hoffnungen des JC Rüsselsheim zunichte.

Das Ziel der Abensberger am Samstag in der Rüsselsheimer Großsporthalle war klar: Gewinnen! Doch nach der Waage war dem Team klar, dass das heute nicht ganz so einfach werden würden. Rüsselsheims Trainer Andreas Esper bot mit Tornike Nagliashvili, Owen Livesey und Benjamin Fletcher gleich 3 Legionäre auf.

Der erste Durchgang war an Spannung kaum zu überbieten. Zunächst ging der TSV schnell mit 2:0 in Führung. Der österreichische Rio Fahrer Daniel Allerstorfer sorgte im Schwergewicht für klare Verhältnisse und schickte Johannes Geis vorzeitig mit Ippon von der Matte. Philip Graf benötigte nicht einmal eine halbe Minute um seinen Kontrahenten Ian Störmer am Boden festzunageln und ebenfalls den vorzeitigen Sieg für die Abensberger einzuheimsen. Doch die Hessen ließen sich davon nicht beeindrucken. Juniorenvizeeuropameister Tornike Nagliashvili nutzte mit einer starken Uchi-Mata Variante eine Unachtsamkeit von Manuel Scheibel, der ihm eine Waza-Ari Führung brachte. Manu schaffte es nicht mehr den Ausgleich zu erzielen. Nur noch 2:1 aus Abensberger Sicht. Dann kam das mit Spannung erwartete Duell zwischen Eduard Trippel und Marc Odenthal. Beide standen sich bereits im Finale der diesjährigen Deutschen Meisterschaften gegenüber, welches Trippel für sich entscheiden konnte. Beide zeigten tolle Angriffe, doch vor allem Eduard Trippel konnte sich immer wieder geschickt aus den Angriffen von Marc herausdrehen. Und so gelang es dem Youngster sogar einen Angriff Marcs zu kontern und mit Waza-Ari in Führung zu gehen. Marc ging nun volles Risiko um den Kampf noch zu drehen, wurde aber eiskalt von Trippel erwischt und mittels Hüftwurf ipponisiert - 2:2 Ausgleich. -100kg zeigte Benjamin Fletcher, dass sein 5. Platz beim diesjährigen Grand Prix in Düsseldorf kein Zufall war. Der Brite ließ Dominik Gerzer keine Chance und siegte mit 2 Waza-Ari Wertungen. Nun lagen die Abensberger auf einmal zurück. Und mit der Begegnung David Krämer und Tobias Schirra -73kg stand eine weitere enge Partie an. In der regulären Kampfzeit gelang keinem Kämpfer eine Wertung, doch man merkte, dass David nun am Drücker war. Und so nutzte er gleich seinen ersten Angriff im Golden Score für die Entscheidung - 3:3 Ausgleich! Im letzten Kampf des 1. Durchgangs holte Benjamin Münnich souverän den Punkt für den Rekordmeister, so stand es 4:3.

In der Pause mussten sich Trainer Öchsner und Manager Fabian Seidlmeier entscheiden, welches Team man im 2. Durchgang auf die Matte schickte. Beide waren sich einig das Vertrauen Sven Maresch, Chris Völk und Daniel Scheller zu schenken und alle 3 Wechsel stachen! Vor allem Daniel Scheller zeigte eine starke Leistung und holte seinen ersten Sieg in der höchsten deutschen Klasse! Der 2. Durchgang konnte für den TSV gar nicht besser laufen. Daniel Allerstorfer ließ im Schwergewichts nichts anbrennen und siegte erneut vorzeitig mit einer schönen Innensichel. Nachwuchsmann Scheller ließ seinem ebenfalls sehr jungem Gegenüber Ian Störmer keine Chance und erhöhte auf 6:3. Manuel Scheibel blieb eine Revanche gegen den Georgier verwehrt, dennoch zeigte er seine Klasse und gewann mit Ippon seinen Kampf. Somit fehlte nur noch ein Sieg für den entscheidenden 8. Punkt auf Abensberger Seite. Es war Marc Odenthal, der diesen an die Abens holte. Mit einem blitzsauberen Hüftwurf schickte er Eduard Trippel in hohen Bogen auf die Bretter! Das Abensberger Team stand Kopf, alle wussten wie wichtig dieser Sieg für Marc und dem TSV war!

Benjamin Fletcher machte Dominik Gerzer erneut das Leben sehr schwer und konnte den 4. und letzten Punkt für den JCR erkämpfen. Die Abensberger Olympioniken Sven Maresch und Chris Völk zeigten in ihren Kämpfen welche Klasse noch in ihnen steckt. Weder Tobias Schirra noch Owen Livesey konnten den beiden etwas entgegenbringen. Endstand 10:4!

Trainer Jürgen Öchsner war nach dem Kampf sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Heute hat man mal wieder gesehen welches Potential in dieser Mannschaft und in den einzelnen Kämpfern steckt!“ Teammanager Seidlmeier lobte vor allem die geschlossene Unterstützung am Mattenrand bei jedem einzelnen Kampf: „Genau dieser Teamgeist macht den Erfolg des TSV Abensberg aus!“

Durch die 6:8 Niederlage des TSV Großhadern in Esslingen gelang den Abensbergern auch der Sprung an die Tabellenspitze der Gruppe Süd. In 2 Wochen geht es dann nach Leipzig, wo der Rekordmeister erneut die Punkte mit nach Hause nehmen will!

Text: Fabian Seidlmeier

Bild: Alois Steffl