Vizetitel für Nachwuchs des TSV Abensberg beim Deutschen Jugendpokal
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Einige der jungen Judoka konnten es vermutlich immer noch nicht so recht glauben, als sie am Montag Morgen die Augen öffneten. Mit einer gigantischen Mannschaftsleistung erkämpfte sich die U16-Mannschaft am vergangenen Wochenende in Frankfurt am Main Silber beim hochkarätigen Deutschen Jugendpokal, und damit den Deutschen Vizemeistertitel.
Die 58 stärksten Nachwuchsteams aus der gesamten Bundesrepublik trafen sich in der hessischen Metropole um den diesjährigen Titelträger auszukämpfen. Davon traten sage und schreibe ganze 33 männliche Mannschaften an. In den Poolkämpfen ging es zunächst darum, den Weg in die Hauptrunde zu ebnen. Nur die ersten Zwei aus jeder Gruppe durften weiter kämpfen. Hier erwartete den TSV Abensberg mit der T.H.-Eilbeck (Hamburg) gleich zu Wettkampfbeginn ein richtiger Kracher. Leon Zitzelsberger (-46 kg), Justin Saizew (-52 kg), Kevin Abeltshauser (-58 kg), Raphael Wolf (-66 kg) und Michael Weber (+66kg) waren von der ersten Sekunde an gefordert. Am Ende konnten Kevin und Michael für den TSV punkten, während die Hamburger die anderen drei Punkte holen konnten. Mit dieser knappen wie bitteren Auftaktniederlage galt es die Mannschaft aufzurichten und auf die kommenden Kämpfe zu fokussieren. Immerhin musste man nun alle weiteren Kämpfe gewinnen, wollte man die Chance auf die Hauptrunde wahren. Die zweite Begegnung gegen ShidoSha Dojo Berlin lief besser. Hier konnten sich die Babonen mit Siegen von Justin, Kevin und Michael knapp durchsetzen. Im letzten Vorrundenkampf traf die Mannschaft auf das Team der Homburger TG (Hessen). Auch hier blieb es bis zuletzt spannend, bis der TSV Abensberg schließlich als knapper Sieger von der Matte ging. Als Pool-Zweiter war der Einzug in die Hauptrunde geschafft. Dort hieß der Achtelfinalgegner Randori Berlin. Die Berliner konnten sich zuvor immerhin gegen Lübeck, den Brühler TV, sowie ein Team aus Württemberg durchsetzen. Hier sicherten Leon, Kevin und Michael die entscheidenden drei Punkte, und man durfte sich über den Einzug ins Viertelfinale freuen. Hier brach sich die Motivation der Mannschaft endgültig ihre Bahn.
Es war zu spüren: Es geht noch mehr, wir wollen noch mehr. Gegen die Mannschaft vom Schweriner SC aus dem hohen Norden zündeten die Jungs ein Feuerwerk und holten gleich die ersten drei Punkte, während Michael im Schwergewicht noch einen vierten Punkt nachlegen konnte. Damit stand, der TSV Abensberg erschöpft und glücklich im Halbfinale. Während der größte Teil der Mannschaften bereits seine Koffer packen musste, galt es für den TSV sich zu regenerieren, um am folgenden Tag noch einmal 100 Prozent geben zu können. Immerhin war die Medaille in greifbarer Nähe, und der Halbfinalgegner war kein Geringerer als der UJKC Potsdam. Der Club aus Brandenburg ist ein absoluter Hochkaräter, und es war klar, dass 99 Prozent nicht reichen würden, um die entscheidenden drei Punkte zu holen. Nach vielen taktischen Überlegungen startete ein Halbfinale, das an Spannung kaum zu überbieten war. Nach einem Rückstand drehte ein gut eingestellter Leon Zitzelsberger seinen Kampf bis 46 kg noch und holte unter dem Jubel aller Abensberger Fans und Unterstützer den ersten wichtigen Punkt. Bis 52 kg gelang es Potsdam auszugleichen. Nun war der Knackpunkt die Klasse bis 58 kg, wo sich mit Kevin Abeltshauser und Keanu Ochs zwei absolut gleichwertige Kontrahenten gegenüber standen. Der starke Brandenburger ging zunächst hoch in Führung, aber Kevin gelang schließlich mit einer wunderschönen Technik der vorzeitige Sieg. An Aufatmen war jedoch nicht zu denken. In der Klasse bis 66 kg gelang Potsdam erneut der Ausgleich, so dass die ganze Verantwortung auf den Schultern von Michael Weber lag. Dieser hatte mit Tim Möller keinen Geringeren als den Sohn von Frank Möller zu bezwingen, der seiner Zeit mehrfacher Medaillengewinner bei EM, WM und Olympischen Spielen war. Dass dies eine unglaublich harte Nuss sein würde, war von der ersten Sekunde an klar, und der Kampf stand auf Messers Schneide. In einem „Herzinfarktkampf“, der Coach Peter Dremow vermutlich ein paar graue Haare mehr gebracht haben dürfte, gewann der TSV-Schwergewichtler unter dem befreienden Jubel der ganzen Mannschaft. Silber war sicher, aber sollte es etwa doch der Titel werden? Im Finale traf das Team von der Abens erneut auf die einzige Mannschaft, gegen die man gleich zu Beginn knapp verloren hatte. Erneut war es eng, wie es enger hätte nicht sein können. Und erneut setzte sich leider der Rivale von der Elbe durch. Dennoch war der Deutsche Jugendpokal mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft ein riesiger Erfolg für die junge Mannschaft, der alle Abensberger mit Stolz erfüllen kann, und Hoffnung für die Zukunft macht. Bronze holten sich der UJKC Potsdam aus Brandenburg, sowie Budokan Lübeck aus Schleswig-Holstein.
Text: Peter Dremow
Bilder: Peter Dremow