Situationen schaffen - Optimale Bedingungen nutzen im Wettkampf, Randori, Prüfung und Kata
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Am wahrscheinlich letzten schönen Herbsttag diesen Jahres, nämlich am 27.10. hatte Referent Jens Keidel und 25 Trainer*innen aus ganz Bayern, die ihren Trainerschein verlängern wollten, nichts von den Sonnenstrahlen und den warmen Temperaturen. In Ingolstadt fand die Trainerfortbildung - Situationen schaffen - Optimale Bedingungen nutzen im Wettkampf, Randori, Prüfung und Kata“ statt.
Pünktlich ging es um 9:00 Uhr mit einem Theorieteil los, der sich damit auseinandersetzte, wie auch auf Verbands- und Vereinsebene optimale Bedingungen für den Judosport und alle involvierten Judokas in unterschiedlichen Funktionen geschaffen werden können. In diese Rahmen wurden einerseits auch die Auswertung der BJV-Mitglieder-Umfrage aus dem Sommer 2019 vorgestellt, die im Zuge des Konzeptes zur Verbandsentwicklung „Wir machen Judo 2024“ durchgeführt wurde und die sich daraus ergebende Neuigkeiten (Lizenzsystem, Umstrukturierung, Verbandsapp, „Technik der Woche“ , Lehrwesen und vieles mehr).
Andererseits wurde dieses Zeitfenster auch angeboten und genutzt, um positive und negative Erfahrungen auszutauschen und Anregungen zu sammeln. Anschließend trafen sich alle im Dojo, um in der Praxis nicht nur Situationen zu nutzen, sondern vor allem zu schaffen. Jens stellte anhand von einer Situation da, wie man diese für eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken nutzen kann. Hierbei wurde auch Wert auf die Aspekte Ukeverhalten und Varianten von Kuzushi (z.B. Dynamik und Körpereinsatz) gelegt. Daraufhin sollten die Teilnehmer selbst, aufgeteilt in drei Gruppen, das Erlernte umsetzen und Situationen für bestimmte Wurfgruppen schaffen. Die Ergebnisse wurden den anderen Judokas vorgestellt. Nach einer kurzen Mittagspause ging es freundlicherweise zunächst weiter mit Theorie, diesmal zum Thema „Prävention sexualisierter Gewalt“. Es wurde erläutert und diskutiert, ab wann bereits sexualisierte Gewalt beginnt, wo Gefahrenpotential lauert, welche Maßnahmen ergriffen oder zumindest angedacht werden sollten. Ziel ist es, sensibel mit dem Thema umzugehen, Anzeichen ernst zu nehmen, sich klar gegen sexualisierte Gewalt zu positionieren und durch Transparenz und Vermeidung von Situationen, die möglicherweise missinterpretiert werden können, einerseits keinen Verdachtsfall entstehen zu lassen und andererseits somit auch Sicherheit für die Trainer*innen zu schaffen. In der darauf folgenden Bodeneinheit wurde beim „Situationen schaffen“ nochmals unterstrichen, dass Boden bereits im Stand beginnt. In kleinen Gruppen setzen sich die Trainer anhand des Prüfungsprogramms mit der Thematik auseinander. Idee ist es, Techniken möglichst als Handlungskomplexe und –ketten miteinander zu verknüpfen. Vielen Dank an Jens für den informativen, abwechslungsreichen und kurzweiligen Lehrgang!
Auch in den restlichen Fortbildungen dieses Jahr wird sich schwerpunktmäßig mit den Situationen und den Synergieeffekten beschäftigt.
Text und Bild: Babsi Leberfing