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Schwierige Deutsche Meisterschaften U18 2022

Veröffentlicht in

Sportgeschehen Jugend

Am Wochenende fanden in Leipzig die Deutschen Meisterschaften der Altersklasse U18 statt.

Bayern war schon aus der Gruppenmeisterschaft heraus etwas unter den Erwartungen gestartet. Die seit Jahren schwindenden Mitgliederzahlen, die Corona-Jahre sowie schwierige Melde-Modalitäten zur Bayerischen Meisterschaft führten zur Unterbesetzung in einigen Gewichtsklassen. Die, die da waren, waren aber wie immer hoch motiviert!

 

Mit insgesamt 31 Starterinnen und Startern reiste Bayern dann nach Leipzig. Samstag waren die Jungs dran. Sieben Medaillen waren ein sehr unwahrscheinliches Optimal-Ziel, realistisch waren dann doch eher fünf, am Ende wurden es drei Medaillen. Wie kam es dazu? In der Klasse bis 46kg war Timur Mametyev ein „belastbarer“ Kandidat. Nach zwei kleinen Unaufmerksamkeiten in zweien seiner insgesamt fünf Kämpfe wurde es dann doch „nur“ ein 7. Platz. Für den Sportler von Gold-Blau Augsburg aus dem jüngsten Jahrgang eigentlich kein schlechtes Ergebnis, doch es wäre mehr drin gewesen. Sein Vereinskollege, David Kupper, auch Jahrgang 2007, ließ bis 50kg nichts anbrennen. Davids regelmäßige Randoris am Stützpunkt München und die hervorragende Ausbildung seines Heimtrainers Artur Sipple, machten sich bezahlt. David gewann seine fünf Kämpfe, teilweise beinahe mühelos und wurde Deutscher Meister!

In der -55kg konnte Mark Nagiba die Bronzemedaille erkämpfen. Das Talent vom ATSV Tirschenreuth nimmt seit Jahren jeden erdenklichen Fahrtweg und jedes Angebot des Landesverbands wahr, um sich weiterzuentwickeln. Bis 60 kg schickte der TSV Großhadern Rufus Barske ins Rennen. Rufus, ebenfalls jüngster Jahrgang, war als Medaillenkandidat sicher eingeplant, doch wie es im Judo manchmal ist, wollte es an diesem Tag nicht so recht gelingen. Schwierige Entscheidungen hinsichtlich Wertungen waren zu treffen und wurden leider gegen Rufus gefällt. Am Ende konnte Rufus mit zwei gewonnen Kämpfen in der Hauptrunde und zwei harten, verlorenen Schlachten nicht zufrieden sein. Schade, aber Rufus hat noch Zeit. In der 66 kg-Klasse ging Adam Toszegi als einer der Favoriten an den Start. Nach harten Kämpfen in einer Gewichtsklasse mit extrem hohem Niveau, war Adam im Finale gegen einen der ukrainischen Athleten. Zuletzt hatten die beiden die WM gekämpft, einer mit GER und einer mit UKR auf der Rückennummer. Adam holte in Leipzig die Silbermedaille und ist somit Deutscher Vizemeister…

Bis 73kg ging Sebastian Büch vom TSV Altenfurt als Süddeutscher Meister an den Start. Mit vier verschiedenen Techniken konnte Sebastian in einer Gewichtsklasse mit ebenfalls hohem Niveau jeweils Ippon oder 2x Waza-Ari werfen. Der Kampf um die Bronzemedaille war eine Neuauflage des Finals der Süddeutschen. Diesmal musste Sebastian sich geschlagen geben und verpasste, mit am Ende einem unglücklichen 5. Platz, die erhoffte Medaille knapp. Nach der verletzungsbedingten Abmeldung von Ali Hodzic vom Turnier, stellte der BJV in der Gewichtsklasse bis 81 kg gar keinen Starter mehr und eine fixe Medaille löste sich damit in Rauch auf. Die anderen Jungs, Jakob Schlüter (FC Puchheim), Zoltan Pielmayer (Tus Töging), Maximilian Walter (JC Achenthal), Kilian Löffler (DJK Ensdorf), Maximilian Felde (TSV Abensberg), Alexander Grabmaier (TSV Großhadern), Francesco Schüßler (TSV Altenfurt) sowie unser ukrainischer Starter Bohdan Risukhin (TSV Großhadern) haben teilweise gute Kämpfe gemacht, konnten sich jedoch noch nicht durchsetzen.

 

Am Sonntag waren dann die Mädels dran, mit 17 Starterinnen ein kleines bisschen besser aufgestellt. Medaillen-Hoffnungen gab es einige. Am Ende lag die Ausbeute bei 5 Medaillen wobei sieben das Ziel gewesen waren. Nach Ergebnissen sortiert, stellt sich die Bilanz wie folgt dar: 3 mal Platz 7 mit Sarah Geretzki -57kg (TSV Großhadern), Dimitra Sioka -70kg und Christina Fischer -48kg (TSV Abensberg) und dann 3 mal Platz 5 durch Laura Luber -44kg (DJK Ensdorf), Nadja Kneilling -52kg (FC Schweitenkirchen) und Michelle Weggel -78kg (PSV Bamberg). Die Bronze-Medaillen gingen an Vanessa Geretzki -57kg und Leya Winter -63kg (TSV Großhadern) sowie Sandra Schwankner +78kg (TSV Palling) und Lisa Howard -40kg (TSV Abensberg), Deutsche Meisterin wurde Odalis Santiago-Santana -52kg vom (FC Schweitenkirchen).

Dabei gab es überaus spannende Kämpfe in der Gewichtsklasse bis 48kg, wo Christina Fischer quasi an den „Deutsch-Ukrainischen Meisterschaften“ teilnahm und sich mit physisch sehr gut aufgestellter Konkurrenz tapfer herumschlug. Laura Luber und Lisa Howard sammelten als jüngste Jahrgänge in den beiden niedrigsten Gewichtsklassen gute Erfahrungen und zeigten, dass man von ihnen in den nächsten Jahren noch was hören wird! In der Gewichtsklasse -52kg gestaltete sich um Odalis und Nadja wie schon gewohnt ein nervenaufreibender Krimi. Nachdem Nadja die Finalgegnerin von Odalis leider schon im ersten Kampf hatte, musste sie sich durch die Trostrunde kämpfen, wo sie tapfer alte Rechnungen begleichen konnte und in ihren insgesamt sechs Kämpfen vielseitiges und schönes Judo zeigte. Odalis hatte fünf kräftezehrende Kämpfe, bei denen sie stets das Ziel im Auge behielt und konnte daher am Ende wohlverdient die Gold-Medaille mit nach Hause nehmen. In der Gewichtsklasse bis 57 kg gab es mit den Geretzki Schwestern, Carlotta Schlieper und Emma Listl gleich vier Kämpferinnen, denen alles zuzutrauen war. Die Konkurrenz in dieser Klasse war sehr hoch und am Ende konnte eben nur Vanessa die Medaille mitnehmen. Und dann ist da noch die Medaille von Leya Winter in der Kategorie bis 63 kg, die nach vier gewonnenen Kämpfen wohlverdient auch auf dem Treppchen stehen durfte. Michelle Weggel überraschte im ersten Kampf mit einem der schnellsten Ippons, des Turniers, konnte mit einem weiteren Sieg noch bis in Halbfinale vorstoßen, verlor dann leider die nächsten beiden Kämpfe und belegte am Ende einen guten 5. Platz. Sandra Schwankner war schon im letzten Jahr angereist, um eine Medaille zu holen, da hatte es knapp nicht ganz geklappt, aber in diesem Jahr sollte es ihr gelingen. Mit der Unterstützung ihres heimatlichen Fanclubs ging es nach der Auftaktniederlage durch die komplette Trostrunde am Ende bis auf’s Treppchen.

 

Insgesamt bleibt wie im letzten Jahr schon festzuhalten, dass vor allem in den Kerngewichtsklassen eine gute technische Ausbildung in den wettkampfrelevanten Situationen, wie auch Belastbarkeit eine wesentliche Rolle spielen. Beides wird entscheidend verbessert, wenn die Angebote des Landesverbandes wahrgenommen werden. Dabei ist die Teilnahme an Lehrgangsmaßnahmen, vor allem aber die regelmäßige Teilnahme an den angebotenen Stützpunkttrainings zwingend erforderlich, um konkurrenzfähig zu sein. Wer seinen Weg in den Verband bereits in der U13 und U15 gefunden hat und wessen Heimtrainer und Verein Kontakte zu den Landestrainern unterhalten, der setzt sich am Ende auch durch. Zuletzt ist es eben ein Puzzle, in dem kein Teil fehlen darf, um ein stimmiges Gesamtbild abzugeben!

 

Zu guter Letzt nochmal noch mal herzlichen Glückwunsch an alle Medaillengewinner und Platzierten sowie vielen Dank an alle Heimtrainer, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Erfolge unserer Sportler erst möglich machen!

 

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Text: Claudia Straub und Alexander Trost

Bilder: DJB, Alexander Trost, Holger Jung und Claudia Straub

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