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Intellekt trifft Infight – Sophia Grace Storm ist Ersatz für die Kadetten EM

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Sportgeschehen Jugend

Grace war schon im letzten Jahr im Deutschen Team für die Europameisterschaft und konnte sich dort trotz rasantem Gewichtsklassenwechsel in der Klasse bis 48 kg gut präsentieren. Jetzt ist sie in der 52er Klasse angekommen und macht ihre Sache auch dort sehr gut, wie man sieht. Ich stelle sie Euch kurz vor.

 

Wie heißt Du und wie alt bist Du?

Mein Name ist Sophia Grace Storm und ich bin 15 Jahre alt.

 

In welchem Verein und mit welchem Alter hast Du mit Judo angefangen und wer war Dein erster Heimtrainer, der Dich gepusht hat?

Ich habe mit 8 Jahren mit dem Judo begonnen und mein erster Trainer, damals im JC Weiden war mein Vater.

 

In welchem Verein hast Du mit dem Leistungssport begonnen und wer ist Dein aktueller Heimtrainer?

Um mehr trainieren zu können, bin ich von einem kleineren Verein zum TSV Abensberg gewechselt. Der Wettkampf ist mir wichtig und daher macht es Sinn an einem Stützpunkt verankert zu sein. Ich trainiere dort bei mehreren Trainern (Radu Ivan, Peter Dremow, Manu Scheibel, Claudia Straub), die Steuerung meiner Ausbildung läuft aber bisher nach wie vor über meinen Vater Sascha Wiese. Seit wir aus der Oberpfalz nach Nürnberg gezogen sind, kann ich dort an der Eliteschule des Sports auch in der Früh trainieren.

 

Was gefällt Dir am meisten an Deiner Sportart?

Am Judo gefällt mir besonders, dass es nie langweilig wird und sowohl Technik als auch Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit und vieles mehr vereint.

 

Was ist Dein Geheimnis mit der Doppelbelastung Leistungssport und Schule klarzukommen?

Um in der Schule und im Judo zu performen, ist es meiner Meinung nach wichtig zeiteffizient zu arbeiten und diszipliniert zu sein.

 

Wer ist Dein Vorbild auf der internationalen Judo-Bühne?

Mein Vorbild aus der internationalen Spitze ist Uta Abe bis 52 kg. Sie ist vor allem technisch eine der Besten, aber kann ihre Gegner auch mit Kraft und Beweglichkeit bezwingen. Ich finde es sehr beeindruckend wie sie oft in sehr kurzer Zeit ihre Kämpfe gewinnt und sauber sowie konsequent Ippon wirft.

 

Wer ist Dein Lieblingspartner im Training?

Meine Lieblings-Trainingspartnerin ist Christina Fischer aus meinem Verein, dem TSV Abensberg. Chrissi hat ein gutes Bewegungsverständnis und kann sich im Techniktraining gut auf einen einstellen. Außerdem ist sie immer für einen Spaß zu haben.

 

Wer fordert dich im Randori am meisten?

Wir waren in letzter Zeit viel mit dem Kader unterwegs. Bei den internationalen Trainingslagern hat mich vor allem die israelische Athletin Libi Becker gefordert, weil ich mit ihrem aggressiven Griffkampf Probleme hatte.

 

Und was sagt die Lieblingspartnerin Christina Fischer über Grace?

Grace ist sehr zielstrebig in dem, was sie tut. Sie arbeitet sehr ordentlich und detailliert an ihren Aufgaben. Sowohl im Training also auch in unserer Freizeit ist Grace eine ruhige, aber sehr selbstbewusste Person mit viel Sinn für Humor.

 

Und was sage ich, als Landestrainerin zu Grace?

Wenn man mit Grace arbeiten möchte, muss genau wissen, was man tut. Grace hört und schaut nämlich zu, was nicht jedem in dieser Altersklasse gegeben ist! Sie nimmt jedes Detail auf und fragt nach, wenn ihr etwas nicht zu 100% einleuchtet. Diese Fähigkeit zur Konzentration und Analyse zeichnet die intelligente Athletin aus. Ihr Bewegungstalent erlaubt ihr, vorgezeigte Techniken sehr schnell auf hohem Niveau zu trainieren und auch anzuwenden, denn sie spürt ihre Gegner und damit kommen wir zu dem zweiten entscheidenden Vorteil dieser jungen Dame: Ihr Gefühl für den Infight! Zusätzlich zu der klassischen Ausbildung mit Ärmel-Revers kann Grace nicht nur selber am Körper angreifen, sondern auch Angriffe des Gegners parieren. In Grace schlummert sozusagen eine kleine Georgierin, wenn sie die mal rauslässt und im Infight nur ein klein wenig abgebrühter wird, werden wir hier noch mehr spektakuläre Ippons sehen – wie bei ihrem Idol Uta Abe.

 

Grace Saison lief nicht so gut wie im letzten Jahr. Nach dem weiteren Gewichtsklassenwechsel konnte sie aber zeigen, dass sehr wohl mit ihr zu rechnen ist. Sie gewann auf vier der fünf Qualifikationsturnieren mehrere Kämpfe und zeigte vor allem, dass sie auch in dieser Kern-Gewichtsklasse was zu melden hat. Auch wenn‘s dieses Jahr knapp war und Grace Ersatz für die EM ist, können wir uns hier auf alle Fälle auf mehr freuen. Grace ist mittlerer Jahrgang und hat noch ein weiteres Jahr in der U18, um sich in Szene zu setzen. Und im kommenden Schuljahr krempelt sie erneut ihr Leben um für ihr Judo: sie geht an den Bundesstützpunkt nach München und dort auch an die Eliteschule des Sports. Die verbesserte Partnersituation sollte vor allem in dieser neuen Gewichtsklasse eine weitere Initialzündung geben. Also aufgepasst auf Sophia Grace Storm, mit ihr kann man sich weder verbal noch auf der Judomatte unvorbereitet anlegen!

 

Text: Claudia Straub

Fotos: Grace Storm und Jürgen Kuhn

 

 

 

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