BJV-Sommercamp 2024
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Ein Betreuer-Erlebnisbericht aus dem Sommercamp:
Liebe Leserinnen und Leser, alle Judobegeisterten und natürlich alle Mitglieder des Bayerischen Jagd-Verbands, die beim „bjv“ Googlen auf den falschen Link geklickt haben: Hi. Dies ist die Geschichte von einem Sommercamp mit viel Liebe und Schmerz, Schweiß und Blut, Feuer und Glut, was passiert wenn man nicht in den Betten ruht, die Ergebnisse wenn man einen Olympia-Medaillen Gewinner einlud, Ich bin Groot, vor anderen Teams bei der CampOlympiade auf der Hut, und was man halt sonst noch so tut. Tut Tut. Brumm Brumm.
Dieses Jahr hatten wir aus gegebenem Anlass ein großes Thema: Olympia. Die letzten Jahre gab es immer kleine Challenges bei denen die Athleten Punkte sammeln konnten und dieses Jahr dachten wir uns so: Hey! Lass doch einfach mal komplett übertreiben. Und so entstand die Camp-Olympiade, wo 8 Teams als eigene Länder antraten um um den Sieg zu Ringen. Doch ich greife vorweg. Welch Schandtat. Uiuiui.
Am Anfang stand natürlich die Anreise. Die Kids wurden nach Alter in die Hütten verfrachtet und dann ging es los. „Kann ich bitte Hütte wechseln, in der andern Hütte ist mein bester Freund aller Zeiten auf der ganzen Erde“ „Kann ich bitte Hütte wechseln, in meiner Hütte ist komisches Schakra“ „Kann ich bitte Hütte wechseln, in meiner Hütte sind nur kleine Kinder“ Ja, guess what! Ihr seid alle kleine Kinder! Ohmmmm Atmen, Atmen. Das waren natürlich nur meine Gedanken. Aber ich bin naütrlich ein pädagogischer vollbluts Yoda und löste die Situation gekonnt mit: „Ähh, frag Nick.“
Als dann alle Unruhen beseitigt waren gab es die ersten Trainings, die ersten Tränen flossen, die Teilnehmer waren auch dabei und am nächsten Tag starteten wir mit der Camp Olympiade. Die Athleten wurden in 8 Teams eingeteilt, und das Drama begann von neuem. „Warum muss ich mit dem in ein Team?“ „Kann ich bitte mit meiner besten Freundin in eine Mannschaft?“ „Ich hab den Blockhausschlüssel verloren“ Aber die Teams blieben natürlich wie sie waren, denn wir hatten ja extra so „gelost“, dass es recht ausgeglichen war. Woran haben wir das gemerkt? Es hat sich nicht nur ein Team beschwert, sondern Jedes. Ok, alle bis auf eins. Die hatten eher wenig auszusetzen an der „Losung“. Aber nicht weil sie den andern physisch überlegen war, sondern weil da halt einfach keine pubertäre testosterongeladene Tränendrüse sich dachte n Aufstand machen zu müssen, sondern sie halt echt Bock hatten in Team zu sein. Spoiler Alarm: Die ham gewonnen.
Nachdem sich alle mit ihrer Gruppe abgefunden haben, ging es ans Flagge machen und Ländername ausdenken. Ein Team dachte sich die wollen dafür von mir volle Punktzahl und haben das Regenbogen-Einhorn-Land erfunden. Und die Flagge bestand aus einem Regenbogen mit einem Einhorn drauf und vielen bunten Sternen drum rum. Ich sage jetzt nicht ob ich ihnen volle Punktzahl gegeben habe, aber die Flagge hängt jetzt bei mir im Wohnzimmer. Die anderen Länder waren: Krönland, Pink Panther, Wunderland, Königreich Inzell, Turtle Union, Tiger Island und natürlich die California Gurrrrrrrrls, die den Wumms dann später auch gewonnen haben. Um es in ihren Worten zu sagen: Slay!
Am Montag kam dann Sebastian Seidl vorbei, um den Kids mal zu zeigen was ein Olympiamedaillengewinner so im Training macht. Für die Vegetarier wars besonders toll. Es gab Gurke. Ne, aber mal im Ernst, war n geiles Training, die Kids hatten Spaß. Die Gruppe war geteilt, vormittags die einen, nachmittags die andern. Aber natürlich hatten sie dann nicht frei parallel nöhöhöö! Es gab angeleitetes Beleidigen und Komplimente machen beim ausgebildeten Vollzeit Hampelmann oder Frage Stunde zu allem Rund ums Judo (Essstörungen, Druck beim Wettkampf, ect) bei einem Ingenieur der sich weigert Konfetti Kanonen zu bauen. Am Abend gab es dann noch eine Fragestunde mit Sebi mit anschließender Autogrammstunde. Nicht überraschend, dass viele Kids am Ende gesagt haben, dass Sebi das Highlight war im Camp. Danke dir nochmal!
Die anderen Tage waren gefüllt mit Judo Trainings, Nick und Hannah haben T-Shirts besprayed und Zirkel Training gemacht, mit und ohne Judo, eine der Annes hat einen Tanzkurs angeboten, der sehr gut bei den Jugendlichen ankam, da waren mehr auf der Matte als im Judo Training! Jonas(der übrigens den ganzen Schnick Schnack organisiert hat) hat nebenbei noch ein neues Zeitsystem erfunden, da es natürlich logischer ist, dass die Kids pünktlicher sind wenn am Plan steht: Treffpunkt: 09:12 1/3 Uhr, da jedes Kind weiß, von jemandem der crazy genug ist, so ne Zeit hin zu schreiben, will ich mir lieber keine Strafaufgabe anhängen lassen. Daniel war bunt, aber die wichtigste Aufgabe hatte unser Betreuer-Küken die auch Anne heißt. Denn sie wurde von diversen Jugendlichen nach Dating Tipps gefragt. Und das war n Vollzeit Job kann ich euch sagen. Nix mit nachm Training is vorbei. Da wird schonmal spät Abends noch ein Liebesbrief verfasst in der Jungshütte und natürlich bei Anne um Rat gefragt. Es ging so weit dass ein Teilnehmer sich beim Verabschieden zweimal bei ihr bedankt hat weil sie so viel für ihn getan hat. Zwei mal! Ich glaub, so oft hat der sich in seinem Leben noch nicht bedankt.
Dann gab es natürlich diverse Olympische Disziplinen wie Turnen, Schwimmen, 10-Kampf, Quiz und Basketball (Einer hat sogar mithilfe der Bande beim Basketball geturnt)(Und dann keine Einheit mehr mitmachen können den letzten Tag weil Aua)(Aber sah cool aus), dann noch Judo, Frühsport, Aufzugspiel, das war toll und natürlich viele Runden Werwolf.
Ein letztes Highlight möchte ich euch nicht vorenthalten, denn obwohl alles eigentlich sehr gesittet ablief, hat ein Teilnehmer am letzten Abend sein Gehirn aus Versehen schon in den Koffer gepackt und dann während ein Trainer daneben Stand etwas mit Edding an die Hüttenwand bei seinem Bett geschrieben. „Ein Mann der nicht trainiert ist kein Mann! – Zitat enDE“ genau so. Und dann natürlich noch seinen Instagram-Namen drunter geschrieben. Um fair zu sein, er hat es schnell bereut und sich an die Arbeit gemacht das weg zu kriegen. Mit Shampoo. Und Seife. Anschließend Nagellackentferner. Dann Deo. Als das nicht klappte steckten alle Jungs in der Hütte ihre Köpfe zusammen, und mit der gebündelten Weisheit von ein paar pubertierenden Jugendlichen entstand dann der Plan Rasierschaum drauf zu klatschen und mit einem elektrischen Rasierer das ganze weg zu rasieren. Nachdem dieser Plan überraschenderweise gescheitert ist, griffen sie zur letzten Hoffnung: Zahnpasta. Und das wurde natürlich schön mit der Zahnbürste verrieben. Und nachdem er alle Substanzen auf der Holzwand mit seiner Zahnbürste einmassiert hatte, putzte er sich mit besagter Zahnbürste die Zähne. Ich zitiere nur: „Das schmeckt voll nach Deo.“
Die Mädels haben sich das ganze aus der Distanz angeschaut und hatten einfach ihren Spaß und haben derweil so komische Sachen gemacht wie vernünftig trainiert oder uns Trainer unterstützt. Komische Leute. Aus dem Liebesbrief wurde übrigens leider nichts, aber zumindest für die Basketballerinnen sah es sehr Rosig aus. Außerdem habe ich gelernt ich habe keine Aura. Hölle Nein.
Jetzt sagen vielleicht einige hier: Häääääää ich dachte das wäre n Judo Trainingslager jetzt schreibt der nur so n Schwachsinn. Jaaa Judo haben wir natürlich auch gemacht. Aber ich fand das mit der Zahnbürste einfach witziger. Sue me. Am Ende noch ein herzliches Dank an alle Teilnehmer und Betreuer, Inzell war wie jedes Jahr ein Highlight in meinem Jahr (und ich denke auch für viele Athleten) und ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr.
Wenn ihr jetzt voll motiviert seid, nächstes Jahr eine tolle Woche beim BJV-Sommercamp zu verbringen, dann markiert euch den 16.-23.08.2025 im Kalender. Die Ausschreibung wird bis Ende des Jahres im Terminkalender veröffentlicht und die Anmeldung startet wie gewohnt in der ersten bayerischen Schulwoche im Jahr 2025 am Donnerstag Nachmittag. Alles Weitere erfahrt ihr in der Ausschreibung.
Text: Daniel Haucke
Bilder: Nick Cariss