Deutsche Meisterschaft: Titel verloren - Freunde gewonnen
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Nach einer neunmonatigen Vorbereitung der Sportfreunde Harteck konnten die Gäste im Münchner Norden begrüßt und die Wettkämpfe bestritten werden. Die 16. Deutsche Meisterschaft der Landesverbände im ID-Judo richteten in Kooperation mit dem Deutschen Judo-Bund, dem Deutschen Behindertensportverband, Special Olympics Deutschland und dem Augustinum die Hartecker an ihrem Trainingsstandort, dem Sport-Gymnasium München Nord als „Eliteschule des Sports des DOSB“ aus. Viele helfende Hände waren dazu nötig dieses Großprojekt ehrenamtlich zu meistern.
500 m2 Sportgerät
Auf 500 qm Matten, angeliefert vom eigenen Verein, dem Postsportverein, dem TSV Großhadern und einen kurzfristigen Zukauf vom Judo-Team Oberland e.V./ Holzkirchen, konnten die vom Bayerischen Judo-Verband gestellten -unter Leitung der Hauptkampfrichterin Karin Schunke (Berlin) fungierenden Kampfrichter - ein leistungsbezogenes Judo sehen. Die bayerischen ID-Judoka der Damen WK II stellten dabei den DVMM-Titel.
„30 Jahre Inklusion!“, so Yusuf Güngörmüs
Die WK- Einteilung steht für die Einstufung der Athletinnen mit geistiger Behinderung. „Die bayerischen Kader bestehen aus einem überwiegenden Anteil an Harteckern“, so der Sportleiter Yusuf Güngörmüs, der damit auch das ehrenamtliche Engagement seit 1988 zum Thema Inklusion im Münchner Norden anspricht. Diese Arbeit wurde auch vom Münchner Bezirksausschuss 11 Milbertshofen – Am Hart honoriert. Geleitet wurde die Veranstaltung durch den Referenten des Bayerischen Judoverbandes für Inklusion und Integration, Alwin Brenner. Er stellte die Ehrengäste Herrn Generalkonsul Tetsuya Kimura und den Konzerngeschäftsführer Augustinum Herrn Dr. Mathias Heidler vor, die im Anschluss eine Ansprache hielten. Der japanische Generalkonsul bedankte sich bei allen, die an der Organisation beteiligt waren und wies auf die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio hin. „Judo beinhaltet auch die pädagogischen Aspekte, nicht nur die Schulung von Körper und Geist!“, so der ehemalige Judoka. Dr. Heidler lobte die langjährige Kooperation zwischen dem Augustinum und den Sportverein SF Harteck und zeigte auf, wie wichtig das Thema Inklusion und Integration für die Gesellschaft ist. Es folgte in der mit Landesfahnen geschmückten Halle die deutsche Nationalhymne, die von der Interpretin mit afrikanischen Wurzeln, Amy Diop, gesungen wurde. Die Schauspielerin aus „Die Goldfische“, Frau Luisa Wöllisch, richtete nochmals schöne Grüße aus dem Krankenbett aus. Die Moderation und Organisation der Meisterschaft vor Ort übernahm der Jugendleiter SF Harteck Gesamtverein Florian Sachs.
Favoritenrolle voll erfüllt
Der Landesverband von Nordrhein-Westfalen konnte sowohl bei den Herren als auch bei den Damen ihre Favoritenrolle in den Wettkampfklassen I und II gerecht werden. Sie sind im Jahr 2019 vierfacher Deutscher Meister. Bei den Damen in der WK II folgten dicht die Mannschaften aus Bayern, Hessen und Baden-Württemberg . Bei den Herren WK I erreichten die Bayern die Silbermedaille. Die Männer WK 2 kämpften bei oft knappen Ergebnissen den Vizemeistertitel mit Rheinland-Pfalz, die dritten Plätze mit Hessen und Baden-Württemberg und den fünften Platz mit Bayern aus.
SuperCUP etabliert
Weltweit erstmalig bei den Mannschaftswettbewerben auf nationalem Niveau im ID-Judo wurde ein Mixteam-Wettbewerb eröffnet. Der SuperCUP. Er soll symbolisch als Leuchtturm der Inklusion stehen, so das Designer-Trio aus dem Ebersberger Raum. Hier erkämpfte sich das Bayern Team die begehrte Wander-Trophäe und verwies die anderen Mannschaften auf die hinteren Ränge. „Das Licht da drin ist so schön!“, so eine Wettkämpferin bei der Überreichung durch Frau Stadträtin Abele im Namen des Schirmherren Herrn Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der Abendveranstaltung im SBZ Fideliopark. „Es ist schön so viel Lob an die Organisatoren, von den Teilnehmern zu erhalten!“, so der Pressewart Thomas Lorenz.
Erinnerung an pädagogische Werte
Als Gastgeschenk wurde allen Teilnehmern eine Erinnerungsmedaille mit dem Abbild des Judo-Gründers Jigoro Kano (1860 – 1938) und dem japanischen Schriftzug „ Der Sanfte Weg“ zur Erinnerung der von dem japanischen Pädagogen erarbeiteten Judo Werte überreicht. Diese Werte sollen ein gesellschaftlich harmonisches Miteinander fördern. Werte, die auch nach hundert Jahren ihre Aktualität nicht verloren haben.
Text: Peter Franz Bild: René Weil