Der Süden im Norden
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Erstmals fanden die Deutschen Verbands-Mannschaftsmeisterschaften ganz hoch oben im Norden statt.
Unsere Vermutung, damit nun auch wesentlich mehr nordische Teams aus den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holsteins zu erreichen, erwies sich leider als Fehlinterpretation. Dreizehn Teams aus 4 Bundesländer stellten sich in Norderstedt (Schleswig-Holstein) dem alljährlichen Wettbewerb, Männer- und Frauen Teams sowie dementsprechende Mixed-Teams jeweils in den beiden Wettkampfklassen 1 und 2 .
Immerhin: es waren sechs Verbände vertreten: Rheinland und Pfalz wie auch Baden und Württemberg traten gemeinsam als Bundesland an, NRW und Bayern komplettierten die Startliste.
Aus bayerischer Sicht wurde leider die eine und andere Hoffnung auf einen Titelgewinn nicht erfüllt. Verletzungsausfälle und Erkrankungen waren letztendlich ausschlaggebend für ganz knappe Ergebnisse, sodass wieder einmal unsere Dauerkonkurrenten aus NRW fünf von sechs möglichen Titeln erkämpfen konnten.
In der „Königsklasse“ WK 1 gab es wie immer nur 2 Teams: Bayern als Titelverteidiger 2023 und NRW. Die Gewichtsklasse bis 73 kg ging im Vergleich „Best of three“ leider kampflos an die Gegner, sodass die zweimalige 2:3 Niederlage durchaus sehr schmerzlich empfunden wurde und nur die „Vizemeisterschaft“ bedeutete.
Auf Augenhöhe war auch das Mixed-Team WK 2, das sehr unglücklich gegen NRW das Nachsehen hatte. Einem verlorenem ersten Durchgang folgte ein 3:3, ein Stichkampf musste ausgelost werden. Bis 90 kg hatte Tobias Reineck bereits im regulären Durchgang gewonnen, heimste sich aber überraschenderweise eine Niederlage ein, sodass die zweite Begegnung mit 3:4 verloren ging.
Das Männerteam der WK 2 hatte durchaus große Ambitionen auf den Titel. Zu Beginn wurde das starke Team aus Rheinland-Pfalz in spannenden Einzelkämpfen jeweils über die ganze Kampfzeit knapp mit 3:2 besiegt. Gegen NRW folgte eine überaus deutliche 1:4 Niederlage, mit dem 3:2 Sieg über Baden-Württemberg wurde aber wenigstens auch hier der Vize-Meistertitel erkämpft.
Bei den Frauen WK 2 gab es leider gleich zwei verletzungsbedingte Ausfälle, sodass es von vornherein schon schwierig war, den 0:2 Rückstand aufzuholen. Somit war es den Titelverteidigerinnen aus Baden-Württemberg doch recht leicht gemacht, im „Best of three“ jeweils knapp mit einem Punkt Vorsprung den Titel zu verteidigen.
Die Ergebnisse im Überblick:
WK 1 Männer
1.Platz NRW
2.Platz Bayern
Henry Unterseher, Can Simsek, Lukas Nguyen, Samuel Dietz , Gewichtsklasse bis 73 kg unbesetzt.
WK 1 Frauen
1.Platz NRW (keine Gegnerinnen)
WK 2 Frauen
1.Platz Baden-Württemberg
2. Platz Bayern
Alessia Schmidt, Birgit Brges, Lara Holzmüller, Martina Riedl, Franziska Reinsperger
WK 2/3 Männer
1.Platz NRW
2. Platz Bayern
Jason Baumer, Lorenz Seewald, Tobias Reineck, Maximilian Massepp, Alex Yakam Simen
3.Platz Baden-Württemberg
4.Platz Rheinland-Pfalz
Mixed-Team WK 1
1.Platz NRW (keine Gegner)
Mixed-Team WK 2/3
1.Platz NRW
2.Platz Bayern
Lara Holzmüller, Franziska Reinsperger, Alessia Schmidt, Martina Riedl, Lorenz Seewald, Maxi Massepp, Alex Yakam Simen
Die Bayernteams setzten sich mit Ausnahme von Franziska Reinsperger vom TV Erlangen ausschließlich aus Athleten von den SF Harteck München/ Augustinum zusammen. Gecoacht wurden die Teams von Marina Müller (TV Erlangen), Pit und Gülfidan Franz (SF Harteck München), Cayan Kaya und Alwin Brenner (SF Harteck/ Augustinum München).
Insgesamt wurde die DVMM vom Judoverein Norderstedt mit viel Engagement durchgeführt. Zum ersten Mal wagte der Verein einen ID-Wettkampf durchzuführen und Erfahrungen für weitere Events in dieser Richtung zu sammeln. Vielleich ist es auch ein Ansporn, die nördlichen und östlichen Bundesländer für diese sehr spannende Mannschaftsmeisterschaft zu motivieren.
Die bayerischen Judoka nutzten die weite Anfahrt, einen Tag zu verlängern, um die Hansestadt Hamburg auch kulturell etwas mehr kenn zu kernen. Der botanische Garten, japanische Garten, das Zollmuseum, die Elbphilharmonie und eine kleine Schifffahrt im Hafen ergänzten die sportlichen Erlebnisse unserer Judoka, die alle sehr interessiert diesen zusätzlichen Tag genossen haben.
Text: Alwin Brenner, Referent Integration und Inklusion
Bilder: Peter Franz, Integrationsbeauftragter BJV, München 1a/ Obb.