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Adapted Judo – EJU Workshop in Budapest

Veröffentlicht in

Verbandsnachrichten Integration

Am Wochenende 18. und 19. Januar 2025 lud die Europäische Judounion EJU zu einem weiteren Workshop „Adapted Judo“ nach Budapest ein. Nachdem in München 2024 
bereits ein Treffen

unter dieser Zielsetzung stattfand, folgten auch in Budapest 20 europäische Nationen, um wesentliche Voraussetzungen für die Durchführung nationaler 
und vor allem internationaler Events unter dem EJU-Label festzulegen. Hierzu bedurfte es noch eingehender Überarbeitungen und Diskussionen in Bezug auf Reglementierungen und Notwendigkeiten für die Durchführungen von Turnieren wie Europameisterschaften oder internationale Turniere unter dem Motto „Get Together“.

EJU-Präsident Laszlo Toth empfing die Teilnehmer aus 20 europäischen Ländern bereits am Freitag Abend und eröffnete schließlich am Samstag morgen mit einer Ansprache den Workshop.

Adapted Judo - in kurzer Form beschrieben, bedeutet ganz einfach - wie es die Übersetzung hergibt - „angepasstes Judo“. Das ID-Judo, also für Judoka mit intellektueller 
Behinderung ist hier in Deutschland neben dem Judo für Sehgeschädigte (Para-Judo)bereits weithin bekannt und erfolgreich. Die EJU verfolgt nun aber, unseren Judosport für alle Menschen zu ermöglichen (Judo für Alle), Angebote zu erarbeiten, die beispielsweise auch mit körperlichen oder weiteren (Sinnes)-Einschränkungen einhergehen. Eine vielfältige Aufgabe mit vielfältigen Herausforderungen.

Der Deutsche Judobund wurde, wie auch 2024 mit Cornelia Claßen von Alwin Brenner vertreten. Neben intensiven Diskussionen und intensivem Meinungsaustausch gab es aber auch sehr interessante Kontakte sowie auch einen vertieften Austausch zwischen Brenner und Teodor Adrian Pop aus Bad Aibling, der als Abgeordneter  der IJF auch an 
diesem Workshop teilnahm. So entstanden an diesem Wochenende nicht nur neue Sichtweisen und Regelungen in Bezug auf Adapted Judo für Menschen mit Behinderung, 
sondern weitere wichtige national und international Kontakte für eine fruchtbare Zusammenarbeit und informellen Austauschmöglichkeiten.

Die wichtigsten Ergebnisse hier in Kurzform:

Adapted Judo-Regeln: Teilnahmevorraussetzungen (medizinische Bestätigungen, Bestätigungen über die Behinderung, z.B. Berichte, IQ-Tests oder von Einrichtungen, Wettkampfregeln, z.B. keine Sutemi-Waza, eingeschränkte Haltegriffe, Griff im Stand), Adapted Judoregeln für Kata-Euromeisterschaften, Kriterien für Tests zur Einteilung der 
Wettkampfklassen Level 1 bis 5 (Divisioning Prozess), Kriterien zur Organisation „Get Together“ Turniere unter EJU-Label, Vorstellung Adapted Judo in den Medien und 
sozialen Netzwerken, Veranstaltungen und Erfahrungen aus 2024 und den 2025-Kalender. 

Die italienische Präsentation des „Erasmus-Katautismus-Projekt“ weckte großes Interesse bei Alwin Brenner, geht es hier doch um die konkrete Einbeziehung für autistische 
Menschen, eine eindrucksvolle Darstellung, wie Judo hier unterstützend in Kombination mit hohem fachlichem Wissen einwirkt.

Letztendlich war es ein wertvolles Treffen, auch wenn unsere Ziele, beispielsweise die Einbindung von Sutemi – Waza, für das stärkste Level 1 nicht durchgesetzt werden 
konnte.

Prinzipiell werden im Adapted Judo, wie auch im ID-Judo im speziellen, die Wettkampfregelungen des IJF in Abwägung der entsprechenden Wettkampfordnung 
Adapted / ID-Judo übernommen.

https://www.eju.net/a-progressive-first-day/

https://www.eju.net/we-are-going-in-one-direction/

Text/Bild: Alwin Brenner/ Referent Integration und Inklusion im BJV

 

Katautismus:

Das technische Personal, koordiniert von der Projektleiterin Dr. Nicole Maussier, setzt sich aus auf diesem Gebiet spezialisierten BudotechnikerInnen und Psychologen zusammen, die Experten für Autismus sind. Die synergetische Arbeit der technischen Lehrer mit den Psychologen definiert für jedes autistische Kind einen spezifischen Weg mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen.

Der wissenschaftliche Teil wird von Dr. Nicole Maussier in Zusammenarbeit mit dem Speziallabor für Pädagogik der Universität Rom "Foro Italico" koordiniert. Für die sichere Durchführung der motorischen Aktivitäten stellt der Verband der Schule für die Dauer des Projekts eine Tatamimatte zur Verfügung. Die Initiative wurde von Sport und Gesundheit finanziert und wird daher den Schulen völlig kostenlos angeboten, ohne dass eine Beteiligung der Schule oder der Familien erforderlich ist.

Quelle: https://www.fijlkam.it/katautism.html

Text: Peter Franz, Integrationsbeauftragter BJV, München 1a/ Obb.