8. Dan für Siegfried Holland
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Am Freitagabend fand im Dojo des Judo-Clubs Augsburg eine besondere Ehrung statt. Der Präsident des Bayerischen Judo-Verbandes, Klaus Richter, überreichte zusammen mit Elisabeth Grünewald und Wolfgang Fanderl, Siegfried Holland, bekannt als "Sigi", im Kreise von Freunden den 8. Dan im Judo. Diese Auszeichnung wurde im Rahmen eines Trainings verliehen, bei dem Sigi selbst im Alter von 91 Jahren auf der Matte stand.
Siegfried Holland war nicht nur ein herausragender Judo-Trainer, sondern auch ein leidenschaftlicher Sportler. Als DJB-Judo-Lehrer und DOSB-Trainer mit einer bis vor Corona noch gültigen Trainer A-Lizenz hat er maßgeblich zur Entwicklung des Judosports in Bayern beigetragen. Seine Karriere als Landestrainer für den Bayerischen Judo-Verband war geprägt von zahlreichen Erfolgen, insbesondere mit dem bayerischen Nachwuchs.
Er ist einer der ersten Stunde in Bayern und sein unermüdlicher Einsatz für den Judosport war und ist bis heute ungebrochen. Judo macht Sigi seit 1955. 1965 war er eines der Gründungsmitglieder des JC Augsburg, der bis heute einer der größten Vereine in der Region ist. Auch mit über 90 Jahren ist Sigi einer, der immer noch versucht mitzuwirken und seine Erfahrungen uneigennützig weiterzugeben und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Name Sigi Holland ein Name ist, der unmittelbar mit dem Judo in Bayern verbunden ist. Seine Verdienste für den Judosport strahlen weit über die Grenzen des Landesverbandes hinaus.
Ob als Vereinsvorsitzender (1965-1984), als Schatzmeister des Bayerischen Judo-Verbandes (1984-2002), als Landestrainer (1970-2000) oder als Bundestrainer der weiblichen U19 (1973-1982) hat Sigi Holland Generationen von Judosportlern in Bayern und Deutschland begleitet aber auch mit seinem Einsatz und der Mitarbeit im OK-Judo bei den Olympischen Spielen in München 1972 wird deutlich, dass Sigi und Judo sowie Sigi und Bayern untrennbar verbunden sind.
Sigis Hingabe zum Judo spiegelt sich nicht nur in seinem sportlichen Tun wider, sondern auch in seinem Charakter. Seine Disziplin, Integrität und sein Respekt gegenüber Mitstreitern und Gegnern verkörpern die wahren Werte des Judo. Er ist ein lebendes Beispiel dafür, wie Sport nicht nur den Körper, sondern auch den Geist formen kann. Er verkörperte die Judowerte lange bevor diese als wichtiger Bestandteil des Judo auch schriftlich manifestiert wurden. Dem gegenseitigen Wohlergehen und der Förderung des Judosports hat Sigi Holland sein Leben gewidmet oder um es mit seinen Worten zu sagen: “Siegen ist schön, Freunde haben ist besser”.
Für seinen außerordentlichen Beitrag zum Judosport, seine vorbildliche Haltung und sein unermüdliches Engagement wurde Sigi Holland daher mit dem 8. Dan durch den DJB geehrt, da er nicht nur ein herausragender Sportler, sondern auch ein würdiger Vertreter Bayerns und ein Vorbild für Generationen von Judoka war und immer noch ist. Dies würdigt seinen unschätzbaren Beitrag zum Judosport in Bayern und Deutschland und auch wir hoffen, dass er weiterhin und noch lange auf seine Weise den Geist des Judo in die Welt trägt.
Im Anschluss an das Training hat der JC Augsburg noch alle Gäste eingeladen, zusammen mit dem Geehrten gemeinsam den Abend bei einem guten Essen ausklingen zu lassen. Dabei wurde zwar auch in alten Zeiten gestöbert, aber geprägt von einem der Leitsätze Siegfried Hollands, “Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt.” über die Zukunft philosophiert.
Text: Wolfgang Fanderl
Bilder: Fabian Schreyer