Theresa Stoll gewinnt Bronze
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Hagn (1993), Wanner (2003), Stoll (2021); wäre eigentlich auch eine gute Überschrift.
Warum?
Die Medaille von Theresa ist die erste eines bayerischen Judoka seit dem Sieg von Florian Wanner bei der WM 2003.
Theresas Medaille ist die erste einer bayerischen Frauen seit dem Titelgewinn von Johanna Hagn in Hamilton 1993 und vor allem ist es die zweite Frauenmedaille für eine bayerische Sportlerin.
Natürlich haben noch viele andere Sportler und Sportlerinnen Medaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen, aber eben nicht bei den Erwachsenen oder in der jeweiligen Zeit zwischen diesen Jahren.
Mit Judo angefangen haben Theresa und Amelie Stoll im Oktober 2003. Da war Florian gerade Weltmeister. Jeden Tag sind die beiden in der Halle in Großhadern und können sehen, wie hier die erfolgreichen Athleten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft trainieren, miteinander Spaß haben und respektiert werden. Jeden Tag sehen die beiden, wie hier die Erfolge ausgehängt werden und die Trophäen ausgestellt werden. Bestimmt haben beide im Laufe der Zeit das Ziel entwickelt auch dazu zugehören, auch mal ganz vorne dabei zu sein.
Unterstützen, Anspornen, Antreiben und Trösten im Sport, in der Schule und jetzt in der Uni können sich die Zwillinge gegenseitig. Schwester, Freundin, Gegnerin und gerade vielleicht sind die zwei deshalb so wichtig für einander.
Unterstütz werden beide natürlich von der Familie, den Freunden, dem Verein, dem Verband, der Sporthilfe mit seinen zahlreichen Partnern und von Schumacher Packaging.
Ein Medizin-Studium und den Leistungssport zu vereinen, in beidem erfolgreich zu sein, dazu gehört viel Disziplin. Zielstrebigkeit und Konzentration auf die jeweilige Aufgabe. Genauso ist Theresa das Turnier in Budapest angegangen.
Das Ziel? In erster Linie wohl, so viele Punkte zu erkämpfen wie möglich, damit Theresa bei den Spielen als eine der Top 8 in der Welt an den Start gehen kann. Das würde ihr eine bestmögliche Losung sichern und vor allem wäre gewiss, dass eine der Kämpferin der Top 4 erst im Poolfinale kommen wird.
Bei der Weltmeisterschaft in Budapest bekam Theresa schon einen Vorgeschmack auf diesen „Losvorteil“ der Top 8. Nach zwei vorzeitigen Siegen durch Ippon (voller Punkt) stand Theresa im Poolfinale. Hier traf sie auf J. Klimkait (Kanada). In einem starken Kampf, in dem jede Kämpferin ihre Chancen hatte, unterlag Theresa am Ende mit Wazaari (halber Punkt) gegen die spätere Weltmeisterin.
Den Kampf um den Einzug in das kleine Finale konnte Theresa mit ihrem souveränen Kampfstill den Kampf gegen die starke Russin Konkina dominieren und am Ende für sich entscheiden.
Kleines Finale - Gegner: Christa DeGushi (Kanada) – amtierende Weltmeisterin
Konzentriert geht Theresa auf die Matte. Keinen Fehler machen, diese Gegner ist stark aber auch schlagbar. Schon die andere Kanadierin hätte sie fast geschlagen. Diese Medaille will sie, diese Medaille fehlt noch bei den Erwachsenen. Mit ihrem Griff und ihren Techniken kann Theresa die Gegnerin bedrängen und sich Stück für Stück einen Vorteil von 2 zu Null Strafen erarbeiten. Schlußgong, eine Strafe oder eine Wertung fehlt noch zum Sieg.
Verlängerung, nicht nachlassen.
Mit dem ersten Ansatz, einem O-Soto-Gari (Große Außensichel), kann Theresa im Golden-Sore die Gegnerin überraschen und werfen. Voll auf den Rücken und die Kampfrichter reisst den Arm hoch. IPPON ! Bronze! Theresa Stoll kann mit diesem starken Wettkampf ihren großen Traum von der Weltmeisterschaftsmedaille wahr machen.