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Viel Energie und viel Fokus – Jolina und Rufus sind quasi auf dem Weg zur WM nach Peru

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Verbandsnachrichten Jugend

Wie schon bei der Europameisterschaft im Juni, will ich Euch die WM-Starterinnen und -Starter auch noch mal nennen und vorstellen.

Nach Jolinas Direktnominierung konnten auch Rufus und Maya noch eine Nominierung zur Weltmeisterschaft erhalten. Damit war Bayern gut vertreten in der Auswahl für Deutschland. Drei von acht Athletinnen und Athleten aus unserem Landesverband in Peru – eine tolle Leistung des Teams. Wie das Schicksal manchmal so spielt, ist Maya leider krank und wird nicht an den Start gehen können. Unsere tapfere, amtierende Europameisterin verfolgt die Kämpfe nun leider von zu Hause am Livestream. Gute Besserung Maya, wir denken an Dich!

Rufus und Jolina fliegen nun morgen mit mir nach Peru, um wie immer ihr Bestes zu geben. Beide haben eine hervorragende Saison gekämpft und ich freue mich sehr, dass auch ich dabei sein kann, als Assistentin des Bundestrainers Chris Schwarzer.

Wer kann, und mit der Zeitverschiebung zurechtkommt, sollte unbedingt in den Livestream reinschauen und mit fiebern. Rufus kämpft am Donnerstag, dem 29.08., Jolina am Freitag, dem 30.08.2024.

Viel Glück in Südamerika!

 

Hier die Texte und Interviews, die bereits kurz vor der EM auf unserer Homepage waren:

Wie viel Energie kann man eigentlich haben? – Jolina Reinhold fliegt zur Weltmeisterschaft der Kadetten in Peru

 

Wie heißt Du und wie alt bist Du?

Mein Name ist Jolina Reinhold und ich bin 14 Jahre alt.

 

In welchem Verein und mit welchem Alter hast Du mit Judo angefangen und wer war Dein erster Heimtrainer, der Dich gepusht hat?

Ich habe schon mit 3 Jahren mit dem Judo angefangen und mein allererster Trainer war Radu Ivan. Er ist bis heute, zusammen mit Peter Dremow, mein Heimtrainer im TSV Abensberg und opfert auch oft seine Freizeit, um mich optimal auf jeden Wettkampf vorzubereiten.

 

Wie klappt das mit dem Leistungssport bei Dir?

Neben dem Training am Stützpunkt Abensberg fahre ich auch regelmäßig nach München an den Bundesstützpunkt, um dort viele und gute Randoris zu machen.

 

Was gefällt Dir am meisten an Deiner Sportart?

Am Judo gefällt mir vor allem, dass es so vielfältig ist. Außerdem raufe ich schlicht gerne mit anderen Leuten 😉

 

Was ist Dein Geheimnis mit der Doppelbelastung Leistungssport und Schule klarzukommen?

Ich weiß, dass ich ohne dass die Schule funktioniert meine Ziele im Judo nicht erreichen kann. Also mache ich was man halt machen muss und lerne auch Dinge, die mich nicht interessieren. Zum Glück habe ich viele Freunde und Lehrer, die mich unterstützen, man ist viel unterwegs und braucht den Stoff zum Nacharbeiten.

 

Wer ist Dein Vorbild auf der internationalen Judo-Bühne?

Ich habe viele Vorbilder, aber vor allem Sebastian Seidl und Manuel Scheibel, weil sie genauso angefangen haben wie ich und schönes Judo machen. Außerdem bin ich ein Fan von Jessica Klimkait aus Kanada. Ihr Judo finde ich super!

 

Wer ist Dein Lieblingspartner im Training?

Meine Lieblingspartnerin zu Hause ist Christina Fischer. Sie ist hart im Nehmen und kann sich gut in die im Training gestellten Aufgaben versetzen. Außerdem ist sie immer gut drauf und wir haben was zu lachen.

 

Wer fordert dich im Randori am meisten?

Das ist auf jeden Fall Manuel Scheibel, weil er immer das Maximum aus mir rausholt und mir gute Tipps gibt!

 

Und was sagt der Lieblingspartner Chrissi Fischer über Jolina?

Jolina ist einfach an jedem Tag voller Energie. Sie trainiert unermüdlich und mit viel Spaß und sie ist sehr ehrgeizig in dem was sie tut.

 

Und was sage ich, als Landestrainerin zu Jolina?

Wenn Jolina die Trainingshalle betritt, wo auch immer auf der Welt, hat sie ein Lächeln auf dem Gesicht. Das klingt vielleicht hochgegriffen, aber bei Jolina wage ich zu behaupten: Judo ist ihr Leben. Ob am Kampfrichtertisch des Ausrichters TSV Abensberg oder selber auf der Matte, Jolina liebt das, was die tut und das spürt man sofort, wenn man mit ihr arbeitet. Wenn ich ein Mal die Woche zum Techniktraining in Abensberg bin, muss ich Jolina nie motivieren, sie brennt darauf gefördert und vor allem gefordert zu werden.

 

Jolinas erste internationale Saison war der Hammer, fünf Chancen, fünf Treffer. Gleich zwei Turniersiege in Teplice und Berlin sowie eine Silbermedaille beim Thüringenpokal in Bad Blankenburg. Außerdem zwei fünfte Plätze in Porec und Bielsko-Biala. Diese überragende Bilanz führte zur Direktnominierung zur Weltmeisterschaft in Peru im August, das gibt es nicht so oft. Da mit Maya Toszegi (BY) und Katharina Kaiser (NRW) in der Gewichtsklasse bis 57kg zwei weitere starke Kämpferinnen für Deutschland Medaillen und Platzierungen holten, ist Jolina für die EM als Ersatz nominiert, denn dort kämpfen Maya und Katharina. Was Jolina in diesem Jahr geschafft hat, macht ihr so leicht keiner nach. Mit Jolina arbeiten macht großen Spaß, denn die athletische 14-Jährige trägt Judo im Herzen und ihr Herz auf der Zunge, es wird also nie langweilig mit ihr!

 

Mr. Fokus – Rufus Barske fährt zur Kadetten Europameisterschaft

 

Auch wenn einige Rufus als Siebtplatzierten der EM vom vergangenen Jahr noch kennen, möchte ich ihn dennoch gerne noch mal mit einem kurzen Interview vorstellen:

 

Wie heißt Du und wie alt bist Du?

Mein Name ist Rufus Barske und ich bin 17 Jahre alt.

 

In welchem Verein und mit welchem Alter hast Du mit Judo angefangen und wer war Dein erster Heimtrainer, der Dich gepusht hat?

Ich habe mit 7 Jahren beim PSV München angefangen und mein erster Trainer war Armin Moussavi.

 

In welchem Verein hast Du mit dem Leistungssport begonnen und wer ist Dein aktueller Heimtrainer?

Ich habe mit schon mit 12 oder 13 Jahren zum TSV Großhadern gewechselt. Die Trainingsgruppe dort hat eine leistungssportliche und wettkampfbetonte Ausrichtung. Das ist das, was ich brauche, um meinen Zielen im Judo näher zu kommen. Mein aktueller Heimtrainer ist Milan Disovic, seine Ansprüche an uns sind so hoch wie meine eigenen Ansprüche an mich.

 

Was gefällt Dir am meisten an Deiner Sportart?

Es gefällt mir besonders, dass es eine harte Kampfsportart ist und es trotzdem nicht darum geht sich zu verletzen. Man kann sich auf der Matte messen und neben der Matte befreundet sein. Das Niveau an der Weltspitze ist extrem hoch, das motiviert mich das Beste aus mir herauszuholen.

 

Was ist Dein Geheimnis mit der Doppelbelastung Leistungssport und Schule klarzukommen?

Ich wäge ab, wo es sich wirklich lohnt Zeit in Leistungsnachweise zu investieren und wo nicht. Mit dem vielen Training kann man nicht immer auf alles perfekt vorbereitet sein. Es ist eine Frage der Planung und man muss den Überblick behalten.

 

Wer ist Dein Vorbild auf der internationalen Judo-Bühne?

Lasha Bekauri ist eins meiner größten Idole, da er mit dem typisch georgischen Infight- und Ringerstil sehr erfolgreich ist. Ich kämpfe auch gerne so! Er hat keine Angst ein Risiko einzugehen, das gefällt mir.

 

Wer ist Dein Lieblingspartner im Training?

Das ist eindeutig David Kupper (Gold-Blau Augsburg)! Er ist wie ein Bruder für mich. Im Training motivieren wir uns gegenseitig nicht nur bis an, sondern auch über unsere Grenzen hinauszugehen. David hat ein perfektes Judogefühl, das macht ihn natürlich zu einem hervorragenden Uke. Ich mag seinen Humor und dass er ein sehr sozialer Mensch ist, der auf andere Rücksicht nimmt und sie in die Gruppe integriert.

 

Und was sagt der Lieblingspartner David Kupper über Rufus?

Es ist nicht leicht Rufus mit wenigen Worten zu beschreiben. Was mir als erstes einfällt, ist wie zielstrebig er ist – er kann trainieren und auch kämpfen wie ein Tier! Außerdem haben wir immer viel zu lachen, das ist wichtig für gute Stimmung zwischen uns beiden. Wir sind absolut auf einer Wellenlänge – als ob wir Brüder wären.

 

Und was sage ich, als Landestrainerin zu Rufus?

Ich habe selten so einen fokussierten, geerdeten und smarten Athleten in dieser Altersklasse mitbetreut. Als ich Rufus kennenlernte, war mir binnen Minuten klar: Der meint es ernst und der hat auch das Zeug dazu es nach ganz oben zu schaffen und das aus den richtigen Motiven: Spaß am Gewinnen, statt Angst vorm Verlieren und Spaß an harter Arbeit für seine Ziele.

 

Rufus hat in diesem Jahr eine beeindruckende Saison hingelegt. In fünf Qualifikationsturnieren holte Rufus drei Medaillen und zwei Platzierungen. Mit ihm war also immer zu rechnen! Mit insgesamt 25 internationalen Siegen und nur sechs Niederlagen kann sich seine Bilanz wirklich sehen lassen. Rufus geht für Deutschland bei der EM in Sofia in der Gewichtsklasse bis 66 kg am Freitag, den 28.06.2024 an den Start. Verpasst nicht ihm am Livestream zuzusehen und mitzufiebern, ich bin sicher es rentiert sich diesen beeindruckenden jungen Athleten im Blick zu behalten.

 

Text: Claudia Straub

Bilder: Rufus Barske, Jonas Löffler