Sexualisierte Gewalt
Kontaktperson im (konkreten) Verdachtsfall:
Beauftragter zur Prävention vor sexualisierter Gewalt: Martin Walz
Eigentlich unvorstellbar: Kinder als Opfer von sexuellem Missbrauch. Doch leider ist das eine Realität.
Dieser Realität schaut auch der Bayerische Judo-Verband (BJV) ins Auge. Denn wir sind uns der Tatsache bewusst, dass sexueller Missbrauch vor allem im persönlichen Umfeld von Kindern und Jugendlichen geschieht. Das kann leider auch ein Sportverein sein. Potenzielle Täter suchen sich häufig Orte, an denen sie einen auf den ersten Blick unverdächtigen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufbauen können. Um zu verhindern, dass es dann zum Schlimmsten, nämlich dem Missbrauch kommt, engagiert sich der Bayerische Judo-Verband mit seinen Partnern in der Prävention von sexuellem Missbrauch:
Im Rahmen unserer Trainerausbildung werden die künftigen Trainer für die Thematik sensibilisiert und überprüft. Ebenso sind im Jugendbereich tätige BJV-Funktionäre und BJV-Trainer verpflichtet, unsere „Leitlinien gegen sexuellen Missbrauch“ nicht nur zu unterschreiben, sondern auch zu befolgen. Sie müssen zudem das sogenannte erweiterte Führungszeugnis vorlegen. Wir klären durch kontinuierliche Veröffentlichungen über das Erkennen und Vorbeugen von sexuellem Missbrauch auf. Besteht der Verdacht auf sexuellen Missbrauch im Judo-Verein, haben Betroffene die Möglichkeit, sich vertrauensvoll an unsere Partnerorganisation PräTect (www.praetect.de) zu wenden, um Hilfe zu bekommen. Weitere Maßnahmen diskutieren wir ständig, um neuen Erkenntnissen Rechnung zu tragen und die Möglichkeiten für missbräuchliches Verhalten kontinuierlich weiter einzuschränken. Wir hoffen, mit all diesen Maßnahmen sexuellen Missbrauch im Bereich des Bayerischen Judo-Verbandes zu verhindern und dafür zu sorgen, dass unser Nachwuchs im Judo ungefährdet das findet, was er will: Sport, Freude und Freunde.
In verzwickten Situationen, Verdachtsfällen und bei Fragen rund ums Thema sexualisierte Gewalt, kannst du dich an die unterschiedlichen Ansprechpersonen wenden. Uns geht es darum, die Balance zu finden zwischen ignorieren des Themas und einer Überreaktion, die jede Person pauschal verdächtigt.
HINSCHAUEN – ABER KEINE PANIK MACHEN!
- zwischenmenschliche Nähe ist gut und wichtig – Vorsicht vor Grenzverletzungen
- persönliche Grenzen sind unterschiedlich – nicht jeder empfindet wie du
- starre Regeln für das Gruppenleben helfen oft nicht weiter – geht vertrauensvoll und sensibel miteinander um
- im Zweifelsfall lieber hinschauen anstatt wegschauen – aber triff auf keinen Fall Vorverurteilungen
- im Verdachtsfall Ruhe bewahren – handle überlegt
- du bist nicht allein – hole dir Rat und Unterstützung
- Vertraulichkeit ist wichtig – sei sensibel im Umgang mit Informationen
WAS IST SEXUALISIERTE GEWALT?
Sexualisierte Gewalt ist jede absichtliche sexuelle Handlung, egal ob körperlich oder verbal, die gegen den Willen der betroffenen Person vorgenommen wird.Eine besondere Machtposition, wie sie z. B. zwischen Leitenden und Teilnehmenden einer Gruppe oder zwischen Erwachsenen und Kindern besteht, bietet ein erhöhtes Gefährdungspotential. Sexualisierte Gewalt kann aber auch ohne Machtgefälle, z. B. unter Gruppenmitgliedern, ausgeübt werden. Unbeabsichtigte Grenzverletzungen, die in der alltäglichen Gruppen- und Kursarbeit häufig vorkommen, sind noch keine sexualisierte Gewalt. Es kann schnell passieren, seinem Gegenüber unabsichtlich, beispielsweise durch eine Berührung oder einen blöden Spruch, „zu nahe“ zu kommen – zumal Grenzen individuell und unterschiedlich sind. Solche unabsichtlichen Grenzverletzungen lassen sich durch Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen vermeiden oder erkennen und durch eine Entschuldigung korrigieren.
FALSCHES BILD VON TÄTERN UND TÄTERINNEN!
Das Bild des unbekannten bösen Mannes trifft selten zu; zu Zweidrittel kommen die Täter (ca. 90 % männlich) aus dem sozialen Nahbereich des Opfers (z. B. Familie, Bekanntenkreis oder auch Jugendverband). So kann der Täter oder die Täterin geplant vorgehen, sich gezielt ein Opfer suchen, Gelegenheiten schaffen und das Vorgehen tarnen.
WAS UNS WICHTIG IST!
Die Vermeidung von sexualisierter Gewalt im BJV ist ein wichtiges Ziel unseres Vereinslebens. Dabei steht vor allem der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Fokus. Daher fordern wir von allen lizenzierten Trainerinnen und Trainern ein erweitertes Führungszeugnis ein, dies gilt ebenso für Funktionäre mit Kontakt zu Jugendlichen. Zudem existieren Leitlinien zur Prävention vor sexualisierter Gewalt mit klaren Regelungen zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die klar Gesprächssituationen, Verhalten in Umkleiden, Hotel- und Zimmerregularien, etc. enthalten.
BERATUNGSSTELLEN:
Bei folgenden Organisationen findet Ihr professionelle Unterstützung und Beratung zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt:
AMYNA - Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch
Tel.: 089 / 201 7001
Mail: info(at)amyna.de
http://www.amyna.de/
KIBS - Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle nur für männliche Opfer
Tel.: 089 / 23 17 16 91 20
Mail: mail(at)kibs.de
www.kibs.de
IMMA e.V. - Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen
Tel.: 089 / 89 05 74 51 00
Mail: beratungsstelle(at)imma.de
http://www.imma.de/
Wildwasser München
Tel.: 089 / 72 01 54 49
Mail: info(at)wildwasser-muenchen.de
www.wildwasser-muenchen.de
Power-Child e.V. - Prävention gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen
Tel.: 089 / 38 666 888
Mail: mailhelp(at)power-child.de
http://www.power-child.de/
http://www.neinheisstnein.de/
Kinderschutzzentrum München
Tel.: 089 / 55 53 56
Mail: kischutz(at)dksb-muc.de
www.dksb-muc.de
Frauennotruf München - Beratungsstelle und Krisentelefon bei Gewalt
Tel.: 089 / 76 37 37 (Krisentelefon bis 24 Uhr)
Mail: info(at)frauennotrufmuenchen.de
www.frauennotrufmuenchen.de
Landratsamt Weilheim - Zentrale Beratungsstelle bei sexuellem Missbrauch
Tel.: 0881 / 68 16 12
Mail: b.christ(at)lra-wm.de
Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim e.V.
Tel.: 08031 / 26 88 8
Mail: beratung(at)frauennotruf-ro.de
www.frauennotruf-ro.de
Wirbelwind e.V. - Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt (Ingolstadt und andere Städte)
Tel.: 0841 / 17 353
Mail: kummerkasten(at)wirbelwind-ingolstadt.de
www.wirbelwind-ingolstadt.de
Weitere Beratungsstellen findet Ihr auch auf den Internetseiten des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
https://www.stmas.bayern.de/gewaltschutz/beratung/index.php