Road to Tokyo: Yasuhiro Yamashita
Die Olympischen Spiele in Tokyo 2020 werfen ihren Schatten voraus. In der Serie "Road to Tokyo" werden wir bis zu den Spielen in jedem Newsletter Informationen und Berichte liefern, die Einblicke in die Welt der Olympischen Spiele geben sollen. Der erste Teil beschäftigt sich mit Yasuhiro Yamashita, basierend auf einem Artikel der IJF.
Der Präsident der japanischen Judo Federation, der Präsident des japanischen Olympischen Komitees und das IJF-Vorstandsmitglied Yamashita Yasuhiro wurden in Lausanne während der 135. IOC-Sitzung offiziell zum Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees gewählt.
Die Legende
Die lebende Legende der Tokai - Universität, Yamashita, sagte: "Ich bin das zweite IOC - Mitglied des japanischen Judos. Das erste war der Gründer des Judos, Jigoro Kano. Ich arbeite hart als IJF - Vorstandsmitglied, um die Welt des Judos zu entwickeln und werde hart für die Entwicklung der olympische Bewegung arbeiten. Meine erste Aufgabe ist es, die besten Olympischen Spiele zu organisieren. Alle Athleten aus der ganzen Welt wollen ihre besten Leistungen bei den Olympischen Spielen in Tokio zeigen. Ich werde mein Bestes tun, um das Umfeld der Athleten vorzubereiten. Es ist mein Traum; Ich hätte nie gedacht, dass ich IOC-Mitglied werden würde. "
Alles begann mit einem Buch. Es war eine andere Zeit, ohne Handy, ohne Internet. Und es war eine schwierige Zeit für ein turbulentes Kind mit zu viel Energie. Dieser junge Mann war Yasuhiro Yamashita und das Buch trug den Titel "Das Leben von Jigoro Kano".
Die Legende besagt, dass das Buch den jungen Yamashita beeindruckte, der von Kanos Vision des Judos als der höchsten Anwendung von Körper und Geist inspiriert wurde. Ferner besagt die Legende, dass Yamashita, als er seine Lektüre beendet hatte, sich für die Sportart Judo etnschieden hatte, vielleicht die Sportart sogar ihn erwählte.
Eines Tages, im Frühjahr seines vierten Grundschuljahres, erklärte sich Yamashitas Mutter bereit, ihn zu einem örtlichen Dojo zu bringen. Rückblickend war dies für ihn ein Tag, der den Rest seines Lebens verändern würde. Laut Yamashita wäre er ohne Judo nicht die Person, die er heute ist.
Kanos Buch war also der Anbeginn einer monumentalen Karriere.
Eine monumentale Karriere
Seine Judokarriere entwickelte sich rasant, insbesondere dann, als er seinen schwarzen Gürtel an der Tokaidai Sagami High School bekam. Als er im Anschluss an die Tokai Universität wechselte, hatte er sich bereits einen Ruf als talentierter Judoka mit vielversprechender Zukunft erarbeitet. Aber nur wenige hatten den Hurrikan erwartet, der die Welt des Judo schockieren würde.
Um zu verstehen, was Yamashitas Lebenslauf beinhaltet, müssen wir uns die Zahlen ansehen. Mit 19 Jahren gewann er seinen ersten All-Japan-Meistertitel und wurde damit der jüngste Sieger in der Geschichte. Die Eroberung des nationalen Titels in Japan ist angesichts der Dichte an Champions und talentierten Kandidaten praktisch so schwer wie auf kontinentaler Ebene, und dennoch gewann Yamashita insgesamt acht Mal Gold.
Um sicherzustellen, dass es keinen Zweifel an seinem Rang als Nummer eins gab, ergänzte er seine Trophäensammlung noch um vier Weltmeistertiteln und einem olympischen Gold in Los Angeles 84 in der offenen Kategorie.
Seine legendäre Karriere lässt sich am besten mit einer Statistik zusammenfassen, die das Blut von Judoliebhabern auf der ganzen Welt einfrieren lässt. Zwischen 1977 und 1985 gewann Yasuhiro Yamashita 203 aufeinanderfolgende Wettbewerbe.
Nicht einmal Teddy Riner hat diese Gipfel erreicht.
Yamashitas Judo ist eines, das durch alle Poren seiner Haut atmet. Man kann sagen, dass es Judo in seiner reinsten Form ist.
Rückzug aus dem Wettkampfgeschehen
Sein Rücktritt im Jahr 1985 eröffnete ein neues Zeitalter des Lehrens. Er begann sein Vermächtnis aufzubauen, eine Vision der Werte des Judo, die den Charakter und die Laufbahn eines turbulenten Jungen maßgeblich zu einem Vorbild im Sport und darüber hinaus geprägt hatten.
Yamashita war zunächst Director Development Director der International Judo Federation und später Mitglied des Executive Committee. Seitdem hat sich der Champion stets weiter entwickelt und für den Sport eingesetzt.
Im Jahr 2019 wurde Yamashita zum Präsidenten des japanischen Olympischen Komitees ernannt und übernahm de facto die Verantwortung für die Organisation der Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Alle Sportfachleute sind sich einig, dass es für eine solche Aufgabe keine bessere Person gibt. Eine Arbeit von enormer Verantwortung, mit dem Zusatz, in seinem eigenen Land hervorragende Leistungen zu erbringen. Ein Ziel, das sich in Reichweite von Yamashita befindet.
Diejenigen, die ihn von nah oder fern kennen, wissen, dass er ein Gentleman, ein umgänglicher Mann ist, der im Kampf furchterregend und dennoch charmant außerhalb der Tatami ist. Ein respektvoller und herzlicher Mann. Es gibt nur wenige Männer, die sich mit einem Sport und allen ihn umgebenden Sektoren so gut auskennen.
Von einem kleinen Kind mit dem Traum, Judo zu spielen, wird Yamashita nun Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Ein perfekter Tag für einen perfekten Weg. Yasuhiro Yamashitas Leben besteht darin, dass aus der Perfektion von Ideen Taten wurden. Heute, im Alter von 62 Jahren, erhält Yamashita, bedingt durch seine Entwicklung und Leistung eine Hommage an ein Leben, das dem Judo, dem von ihm gewählten Sport oder der von ihm gewählten Kunst gewidmet ist.
Text: übersetzt von Florian Ellmann aus dem Englischen von einem IJF Artikel.
Bild: IJF