Bericht des Bezirksvorsitzenden des Bezirks Oberbayern
Liebe Sportfreunde, wir leben seit einiger Zeit - ob Judoka oder nicht - in weltweit extrem herausfordernden Zeiten.
Seit nunmehr zwei Jahren kämpfen wir gegen die Coronapandemie an. Und seit einigen Wochen tobt ein fürchterlicher Krieg in der Ukraine und hält die Welt in Atem.
All dies lässt auch uns Judoka nicht unverschont, mussten wir doch im Frühjahr 2020 mit dem Beginn der Coronapandemie einschneidende Einschränkungen im Leben hinnehmen. Unter Anderem wurden Turniere und Trainings ausgesetzt oder verschoben. Der Judosport kam weltweit zum Erliegen. Vom kleinen Landverein bis zum Judoweltverband IJF war plötzlich alles anders.
Wie sich die Situation in der Ukraine entwickeln wird, ist derzeit nicht abzuschätzen. Aber auch hier sind auf Judo bezogen weitreichende Veränderungen zu sehen. Die Ehrentitel von Wladimir Putin in der IJF wurden aberkannt und er aus der Organisation entfernt, der Präsident der Europäischen Judounion Sergey Soloveychik, ein Russe, ist zurückgetreten.
Etwas weniger dramatisch, aber trotzdem mit deutlichen Auswirkungen verbunden, stellte sich auch die Lage im Deutschen Judobund dar, als Präsident Daniel Keller letztes Jahr ankündigte, nach gerade mal zwei Jahren im Amt bereits wieder zurückzutreten. Ganz aktuell – genau heute - wurde ein neuer DJB- Präsident gewählt. Herzlichen Glückwunsch an Thomas Schynol und die weiteren Gewählten und gutes Gelingen! Dies alles wirkte sich im Vorfeld und jetzt in deutlichem Ausmaß auf die Struktur des Judo in ganz Deutschland aus. So musste zum Beispiel leider festgestellt werden, dass der Grand Slam 2022 in Düsseldorf, unser tolles „Heim-Judo-Event“ vor einigen Wochen abgesagt wurde und wir weiterhin gegen einen Mitgliederschwund kämpfen.
Dennoch ist es uns Judoka gelungen, den Optimismus zu bewahren, soweit es geht unseren Judosport zu betreiben, gemeinsam, oder jeder für sich. Mit Outdoorangeboten oder Ähnlichem konnte es gelingen, die Judoka weitgehend bei der Stange zu halten und die Begeisterung für unseren Sport weiter zu leben und weiter zu geben.
In diesem Zusammenhang sehe ich auch den Schuljudosport als wichtiges Instrument zur Mitgliedergewinnung und freue mich, dass gerade hier Erfolge zu verzeichnen sind. Ich möchte mich bei allen aktiven Judoka bedanken, bei allen Trainern, Funktionären, unterstützenden Eltern und jedem / jeder Einzelnen, der oder die als Freund, oder Sponsor dazu beiträgt, dass unser Judo und unsere Judowerte weitergetragen werden.
Die oberbayerischen BJV-Kaderathleten/-innen hielten sich, während der Vereinssport ruhen musste, mit Stützpunkttrainings in Bad Aibling, Teisendorf und Saaldorf fit.
Trotz aller Einschränkungen konnten beachtliche Erfolge oberbayerischer Judoka verzeichnet werden. Medaillen von oberbayerischen, südbayerischen, süddeutschen und deutschen Meisterschaften sowie Berufungen in die Oberbayernkader, Bayernkader und Nationalkader belegen, wie gut gearbeitet, trainiert und gekämpft wurde.
Die Vereine Oberbayerns haben in dieser schwierigen Zeit immer zusammengehalten und ihnen gebührt mein Dank an dieser Stelle.
Es war sehr schön, bei der Oberbayerischen Meisterschaft der U15 in Töging wieder - ganz nah an der Tatami - dabei gewesen sein zu dürfen.
Ganz besonders möchte ich mich bei unserer Judo-OBB-Bezirksvorstandschaft bedanken, die stets geeint, konstruktiv und immer optimistisch agierte.
Mit Euch zusammenarbeiten zu dürfen ist eine große Ehre. Ich bin froh, Teil unseres OBB-Teams zu sein und nach zweijähriger, coronabedingter „Auszeit“ am Bezirkstag in Ostermünchen teilnehmen zu können.
Aus diesem Grund habe ich mich auch entschlossen, erneut als Bezirksvorsitzender OBB zu kandidieren. Parallel dazu führe ich auch mein Amt als „Chair of the IJF-Veterans‘-Commission“ in der IJF weiter und bemühe mich um den Ü30-Sport. Auch hier war es in den letzten beiden Jahren nicht leicht, doch gelang es in 2021 wieder, eine Judo-Veteranen-Weltmeisterschaft im portugiesischen Lissabon auszurichten, was ich als großen Erfolg bezeichnen möchte. Und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung 2022 in Krakau, Polen. Hier würde es mich sehr freuen, viele oberbayerische Gesichter zu sehen, denn die oberbayerische Veteranengemeinschaft verfügt auch über ausgezeichnete, junggebliebene Kämpferinnen und Kämpfer.
Eine weitere Anerkennung meinerseits gebührt an dieser Stelle dem Bayerischen Judoverband für einen wirklich schönen und gelungenen Verbandstag 2021 in Großhadern und dem Deutschen Judobund, für eine sehr gute Zusammenarbeit und ganz speziell für die Einladung zum Olympia-Gala-Dinner nach Leipzig.
Das Miteinander mit dem BJV und DJB ist wirklich als sehr konstruktiv und freundschaftlich zu bezeichnen – vielen Dank an die Präsidien und Vorstände!
Ich freue mich, dass es in den vergangenen zwei Jahren gelungen ist, einige Ehrungen für verdiente Sportlerinnen und Sportler, sowie Funktionäre durchzuführen.
In besonderer Erinnerung verblieben mir die Auszeichnung des Germeringer Judoka Carsten Bickenbach mit dem 4. Dan, sowie die Auszeichnung des schwäbischen Sportkameraden Johannes Daxbacher mit dem 7. Dan, an der ich in München teilnehmen durfte.
Ich möchte allen Geehrten gratulieren, Ihr habt es Euch verdient und ich sage „DANKE!“
Trotz aller Schwierigkeiten freue ich mich auf ein tolles Sportjahr 2022 mit Turnieren, Meisterschaften, guten Sitzungen, Vereinsjubiläen und vielem mehr.
Ich wünsche uns allen die hierfür erforderliche Kraft, Energie und Leidenschaft für unseren Judosport.
Nie hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich in einem Bericht des Bezirksvorsitzenden des OBB-Judo auf die Weltpolitik eingehen muss, doch wir leben in eben solchen Zeiten.
Ich bedanke mich natürlich auch bei allen, die unsere Judovereine und -verbände unterstützen, sowie bei denen, die humanitäre Hilfe für die Ukraine leisten und hoffe auf baldigen Frieden auf der Welt.
Und nicht zuletzt, wünsche ich Euch natürlich viele oberbayerische IPPONS!
Herzlichst Euer
Denis Weisser
Bezirksvorsitzender Oberbayern 1B im BJV