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TuS-Judoka bei Weltklasse-Event dabei

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Aus den Vereinen

Tolles Judo und gute Gespräche in Düsseldorf

Die Judoka des TuS Bad Aibling reisten zum Grand Slam der weltbesten Judoka nach Düsseldorf. Das Turnier fand im Vorfeld der Olympischen Spiele 2020, die in Tokio ausgetragen werden, statt. Deswegen waren besonders viele Weltklasseathleten am Start, um die vielleicht noch notwendigen Quali-Punkte zu sammeln oder den aktuellen, guten Listenplatz zu verteidigen.

„Heute kämpfen wir mal nicht selbst, sondern schauen den Weltbesten zu“, so Steffen Wacker, Kassierer der Kampfsportler aus der Kurstadt, „die Kids und wir freuen uns schon!“

In der Tat gab es sehenswertes Judo auf absolutem Spitzenniveau zu bewundern und am Rande der Matte wurden gute Gespräche geführt.

Denis Weisser, Abteilungsleiter der TuS-Judoka: „Ich hatte als Kommissionsvorsitzender der Ü30-Sportler des Weltverbands IJF, der Internationalen Judo Föderation, einige sehr gute Termine, vor allem bezüglich der Veteranen-Weltmeisterschaften im polnischen Krakau 2020. Und auch für 2021, wenn die Oldie-WM in Tokio, Japan stattfindet, im Mutterland unseres Sports. Dass ich dabei den Präsidenten der Japanischen Judo-Föderation, den Olympiasieger und mehrmaligen Weltmeister Yasuhiro Yamashita sprechen durfte, die größte Legende unseres Sports, war eine besondere Ehre für mich - ein einmaliges Erlebnis! Aber auch unsere Aiblinger Schuljudo-Projekte waren ein Thema. Hierzu habe ich mich mit dem frischgebackenen bzw. designierten Präsidenten des Deutschen Judo-Bundes Daniel Keller, der uns dabei prima unterstützt, sehr gut ausgetauscht. Die Schuljudo-Projekte sind sehr wertvoll, laufen hervorragend und sollen uns neue Mitglieder bringen. Und im Herbst planen wir einen Lehrgang mit dem Olympiasieger von 2000, Giuseppe Maddaloni aus Italien. Mit ihm konnten wir uns gerade eben hierzu verabreden.“

In Düsseldorf gab es vor einer Rekordkulisse tolle Kämpfe zu sehen, Spitzensport vom Feinsten, eine großartige Event-Atmosphäre, hervorragendes Judo und eben auch „Stars zum Anfassen“, wie zum Beispiel die Frey-Brüder, Karl-Richard und seinen Bruder Johannes. Letzterer holte sich die Silbermedaille im Schwergewicht, der Kategorie +100 kg. Und die Stars, wie auch Dominic Ressel, Top 10-Judoka der Weltrangliste, standen bereitwillig für Fotos und Autogramme zur Verfügung, was die großen und kleinen Fans sehr freute.

TuS-Nachwuchs-Leichtgewichtler Maxim Weisser gab sich mit der Rolle eines Zuschauers und Autogrammsammlers nicht zufrieden und gewann im Rahmenprogramm eines Ausstatters den Spaß-Wettbewerb „Ich hänge lange an einer Judojacke“, zur Stärkung der Griffkraft. Er belegte am Ende Platz 1 und gewann mit sehr starken 2:50 min einen neuen Judoanzug. Ein Jahr nachdem sein Bruder Patrick an derselben Stelle sich diesen, wenn auch inoffiziellen Titel und ebenfalls einen neuen Judogi, holte.

„Ich hatte außerdem einen Termin beim Weltpräsidenten der IJF, Marius Vizer, der sich über den Stand der Arbeit unserer Veteranenkommission erkundigte“, so Denis Weisser, der auch Bezirksvorsitzender des Judo-Bezirks Oberbayern ist. „Ich habe das Amt in der IJF nun circa ein Jahr – mein erstes – inne und es geht weiter, was mich sehr freut. Der Präsident schien zufrieden.“

Jugendleiter und Trainer Philipp Ampletzer: „Wir haben in Düsseldorf tolle Leute kennengelernt, z. B. den Kubaner Dr. Antonio Castro Soto del Valle, den neuen Vorsitzenden der Medizinischen Kommission des Weltverbands. Antonio Castro ist Arzt, Judobotschafter und der Sohn des ehemaligen kubanischen Staatschefs Fidel Castro. Er wurde von IJF-Sportdirektor Daniel Lascau, unserem alten Judofreund, zum Aiblinger Abendessen in unser Stamm-Restaurant „Libanon“ mit eingeladen. Und auch IJF-Project Manager Teo Pop, unser ehemaliger Trainer, war mit dabei, was mich sehr gefreut hat. Am zweiten Tag des Turniers durfte ich die IJF-Competition Managerin Dr. Lisa Allan treffen, die das Turnier seitens des Weltverbands organisiert. Ich werde demnächst in ihrem schottischem Heimatverein ein Auslandspraktikum absolvieren“, so der 23-jährige Lehramtsstudent.

Nachwuchsathlet Patrick Weisser blieb dann anschließend noch zum einige Tage dauernden Trainingscamp des Deutschen Judobunds, um sich auf die anstehenden Deutschen Meisterschaften der U21, die in Frankfurt/Oder stattfinden werden, vorzubereiten. Der 60-kg-Kämpfer: „Das war nochmal hart. Das vierte Trainingscamp in diesem eigentlich noch jungen Jahr. Nach Rom, dem österreichischen Mittersill und Kienbaum bei Berlin - aber es war gut. Jetzt hoffe ich, dass ich bald bei den Deutschen Titelkämpfen der Junioren auf die Matte darf, ich bin heiß!“

Robert Buendowski, zweiter Abteilungsleiter der TuS-Judoka: „Es war absolut klasse in Düsseldorf. Wir waren dieses Jahr mit zwölf Aiblingern vor Ort, darunter auch unser aus den Niederlanden angereister Landesligakämpfer Rutger Visser - das ist unser Teilnehmerrekord. Und ich freue mich auf den Tag, wenn der erste Aiblinger Judoka beim Grand Slam mitkämpfen darf, dann kommen wir mit noch mehr Leuten. Düsseldorf war und ist eine Reise wert!“

Text:Denis Weisser

Bilder:Judo Team Bad Aibling