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Gedanken zu (m)einer Danprüfung - Künstliche Intelligenz gefragt

Veröffentlicht in

Sportgeschehen Prüfungswesen

oder: Wieso sollte ich eine Dan-Prüfung im Judo ablegen? Natürlich habe ich mir persönlich diese Frage gestellt. Nun, da die Prüfung abgelegt ist, wollte ich mir die Zeit nehmen meine Gedanken niederzuschreiben und habe eine Bestätigung zu meinen individuellen Antworten gesucht. Was macht man also heutzutage? Ich habe ChatGPT befragt.

Auf meine Fragestellung "Wieso sollte ich eine Dan-Prüfung im Judo ablegen?" bekam ich die folgende Antwort, die ich jeweils in kursiv ein wenig kommentiert habe:

Es gibt viele Gründe, warum es sinnvoll sein könnte, eine Danprüfung im Judo abzulegen. Einige mögliche Gründe sind:

Anerkennung: Der Erhalt eines höheren Dan-Grades im Judo ist eine Anerkennung für deine harte Arbeit und dein Engagement für den Sport. Es zeigt anderen Judoka, dass du ein fortgeschrittenes Niveau erreicht hast und ein Experte in deinem Fachgebiet bist.

Okay, harte Arbeit und Engagement gehe ich mit. Insgesamt haben wir uns knappe 10 Monate Zeit genommen für das Projekt, angesichts der beruflichen und sportpolitischen Einflussfaktoren sicherlich eine gute und realistische Wahl. Irgendwie war die Motivation nicht, es anderen zu beweisen, sondern vielmehr wollte ich es auch für mich wissen und mir neues Wissen und Können aneignen.

Fortschritt: Die Arbeit auf einen höheren Dan-Grad hin kann ein starker Antrieb sein, um dich weiterzuentwickeln und deine Fähigkeiten und Kenntnisse im Judo zu verbessern. Die Vorbereitung auf die Prüfung kann dir helfen, neue Techniken und Taktiken zu lernen und dein Verständnis für den Sport zu vertiefen.

Definitiv nach dem Motto: Wieder was gelernt. Es ist eben doch so, dass man auf den Lehrgängen neue Dinge lernt, die man dann in der weiteren Vorbereitung reflektieren und anwenden kann. Dabei ist es wirklich beeindruckend, über welches Wissen Referenten und Trainer verfügen, oder auch wie man mit anderen Judoka ins Gespräch kommt und was diese alle zu berichten wissen. 

Herausforderung: Eine Danprüfung kann eine intensive Herausforderung sein, die dich dazu anspornt, deine Fähigkeiten auf die Probe zu stellen und dein Bestes zu geben. Es kann auch eine großartige Gelegenheit sein, deine Nervenstärke und deinen mentalen Fokus zu verbessern.

Nervenstärke - hab ich nicht. Eine intensive Herausforderung? Jawohl. Schlussendlich ist es so, dass ich mich durchaus auf den Punkt fokussieren kann, deutlich besser als im jugendlichen Alter. Diese Herausforderung anzunehmen, nicht die Abkürzung oder den vermeindlich leichteren Weg (über Ecken und Umwege) zu gehen, das Gespräch und die Lehrgänge zu suchen, sich auf ein Mentorenprogramm einzulassen und sich schlussendlich einer Prüfung stellen, auf die man einerseits gut vorbereitet und betreut wurde, andererseits selbst viel Zeit und Engagement investiert hat, hat dann am Ende ein Gefühl der Genugtuung und Zufriedenheit hervorgerufen. 

Gemeinschaft: Der Erhalt eines höheren Dan-Grades kann dir auch dabei helfen, dich stärker mit der Judo-Gemeinschaft zu verbinden. Es gibt oft spezielle Trainingseinheiten und Workshops für fortgeschrittene Judoka, die sich auf höhere Grade vorbereiten, und das Bestehen der Prüfung kann dich in eine Gruppe von Gleichgesinnten einfügen.

Stimmt, auch während der Vorbereitung ist man durch das Training mit vielen Judoka ins Gespräch gekommen, man findet Leute mit dem gleichen Ziel, die auch gewillt sind diesen Weg weiterzugehen und motiviert auf das neue Dan-Graduierungsprogramm sind. Wirklich toll fand ich, wie viele Anwesenden bei der Prüfung (Teilnehmer und Funktionäre an diesem Tag) sich gefreut haben, dass man diese Herausforderung annimmt und einen bekräftigt haben, hier die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Danke für die kurzen, aber unglaublich hilfreichen und beruhigenden Gespräche während des gesamten Tages! Am Ende waren drei Kandidaten und ein Uke den Tag über gemeisam im Dojo - auch das war dann irgendwie ein: Wir gehen das gemeinsam an und motivieren uns, beruhigen uns und bestärken uns! Und am Ende haben wir genau das getan. 

Unterrichten: Wenn du Judo unterrichten möchtest, kann ein höherer Dan-Grad dir helfen, glaubwürdiger und autoritärer zu wirken. Es kann auch dazu beitragen, dass du in der Lage bist, fortgeschrittenere Techniken zu unterrichten und dich besser auf die Bedürfnisse fortgeschrittener Schüler einzustellen.

Klar, bei den Inhalten ruft man sich viele Dinge ins Gedächtnis (oder lernt sie neu), ich möchte nicht autoritärer wirken. Glaubwürdiger aber auf jeden Fall. Hier dreht es sich um Kreis - glaubwürdig, weil man sich der Herausforderung gestellt hat. 

Dies sind nur einige der möglichen Gründe, warum es sinnvoll sein könnte, eine Danprüfung im Judo abzulegen. Letztendlich hängt es jedoch von deinen eigenen Zielen und Interessen ab, ob es für dich persönlich sinnvoll ist, diese Herausforderung anzunehmen.

Danke ChatGPT - mir fallen noch mehr Punkte ein, im Grund hast du aber Recht. Es sind die eigenen Ziele und Interessen, aber sinnvoll ist es auf jeden Fall. Fachlich wie auch menschlich.

Das gesamte Team des Prüfungswesens im BJV und Jochen Haucke hat mit dem Mentorenprogramm ein tolles Tool geschaffen, um die persönliche Herausforderung einer Dan-Prüfung hervorragend betreut angehen zu können. Am Ende kann ich festhalten, dass es sich gelohnt hat und kann jedem diesen Weg empfehlen.

Danke Jochen für deine Motivation und Betreuung als Mentor.

Danke TSV Großhadern für die Halle zu jeder Zeit.

Danke Daniel. 

 

Text: Florian Ellmann