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Wie viel Energie kann man eigentlich haben? – Jolina Reinhold fliegt zur Weltmeisterschaft der Kadetten in Peru

Veröffentlicht in

Sportgeschehen Jugend

… und dann ist sie zusätzlich zur WM ja auch noch als Ersatz für die EM in Sofia nominiert.

Jolinas Geschichte ist eine neue Geschichte – und eine vielversprechende. Die junge Athletin ist Jahrgang 2009 und somit der erste Jahrgang in der Altersklasse der Kadetten. Ich möchte sie euch ein wenig vorstellen:

 

Wie heißt Du und wie alt bist Du?

Mein Name ist Jolina Reinhold und ich bin 14 Jahre alt.

 

In welchem Verein und mit welchem Alter hast Du mit Judo angefangen und wer war dein erster Heimtrainer, der dich gepusht hat?

Ich habe schon mit 3 Jahren mit dem Judo angefangen und mein allererster Trainer war Radu Ivan. Er ist bis heute, zusammen mit Peter Dremow, mein Heimtrainer beim TSV Abensberg und opfert auch oft seine Freizeit, um mich optimal auf jeden Wettkampf vorzubereiten.

 

Wie klappt das mit dem Leistungssport bei Dir?

Neben dem Training am Stützpunkt Abensberg fahre ich auch regelmäßig nach München an den Bundesstützpunkt, um dort viele und gute Randoris zu machen.

 

Was gefällt Dir am meisten an Deiner Sportart?

Am Judo gefällt mir vor allem, dass es so vielfältig ist. Außerdem raufe ich schlicht gerne mit anderen Leuten 😉

 

Was ist Dein Geheimnis mit der Doppelbelastung Leistungssport und Schule klarzukommen?

Ich weiß, dass ich ohne dass die Schule funktioniert meine Ziele im Judo nicht erreichen kann. Also mache ich was man halt machen muss und lerne auch Dinge, die mich nicht interessieren. Zum Glück habe ich viele Freunde und Lehrer, die mich unterstützen, man ist viel unterwegs und braucht den Stoff zum Nacharbeiten.

 

Wer ist Dein Vorbild auf der internationalen Judo-Bühne?

Ich habe viele Vorbilder, aber vor allem Sebastian Seidl und Manuel Scheibel, weil sie genauso angefangen haben wie ich und schönes Judo machen. Außerdem bin ich ein Fan von Jessica Klimkait aus Kanada. Ihr Judo finde ich super!

 

Wer ist Dein Lieblingspartner im Training?

Meine Lieblingspartnerin zu Hause ist Christina Fischer. Sie ist hart im Nehmen und kann sich gut in die im Training gestellten Aufgaben versetzen. Außerdem ist sie immer gut drauf und wir haben was zu lachen.

 

Wer fordert dich im Randori am meisten?

Das ist auf jeden Fall Manuel Scheibel, weil er immer das Maximum aus mir rausholt und mir gute Tipps gibt!

 

Und was sagt der Lieblingspartner Chrissi Fischer über Jolina?

Jolina ist einfach an jedem Tag voller Energie. Sie trainiert unermüdlich und mit viel Spaß und sie ist sehr ehrgeizig in dem was sie tut.

 

Und was sage ich, als Landestrainerin zu Jolina?

Wenn Jolina die Trainingshalle betritt, wo auch immer auf der Welt, hat sie ein Lächeln auf dem Gesicht. Das klingt vielleicht hochgegriffen, aber bei Jolina wage ich zu behaupten: Judo ist ihr Leben. Ob am Kampfrichtertisch des Ausrichters TSV Abensberg oder selber auf der Matte, Jolina liebt das, was die tut und das spürt man sofort, wenn man mit ihr arbeitet. Wenn ich ein Mal die Woche zum Techniktraining in Abensberg bin, muss ich Jolina nie motivieren, sie brennt darauf gefördert und vor allem gefordert zu werden.

 

Jolinas erste internationale Saison war der Hammer, fünf Chancen, fünf Treffer. Gleich zwei Turniersiege in Teplice und Berlin sowie eine Silbermedaille beim Thüringenpokal in Bad Blankenburg. Außerdem zwei fünfte Plätze in Porec und Bielsko-Biala. Diese überragende Bilanz führte zur Direktnominierung zur Weltmeisterschaft in Peru im August, das gibt es nicht so oft. Da mit Maya Toszegi (BY) und Katharina Kaiser (NRW) in der Gewichtsklasse bis 57kg zwei weitere starke Kämpferinnen für Deutschland Medaillen und Platzierungen holten, ist Jolina für die EM als Ersatz nominiert, denn dort kämpfen Maya und Katharina. Was Jolina in diesem Jahr geschafft hat, macht ihr so leicht keiner nach. Mit Jolina arbeiten macht großen Spaß, denn die athletische 14-Jährige trägt Judo im Herzen und ihr Herz auf der Zunge, es wird also nie langweilig mit ihr!

Jolina kämpft im August bei den Weltmeisterschaften in Peru. Dieser Artikel wird kurz davor noch mal erscheinen, aber es sollte ja auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht unerwähnt bleiben, dass Jolina Ersatz für die EM ist!

 

Text: Claudia Straub

Bilder: Jolina Reinhold