Dojo - Eröffnung in Bad Aibling
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Am 02.06.2017 wurde die Sporthalle im Sportpark Bad Aibling nach mehrjähriger Renovierung vom 1. Bürgermeister der Stadt Bad Aibling, Felix Schwaller feierlich eröffnet (wir berichteten).
Mit dabei waren, neben zahlreichen Ehrengästen, die Judoka von TuS Bad Aibling, die sich in der Sporthalle mit dem Bau eines Kampfsport- und Gymnastikraums (kurz: Dojo) einen langgehegten Wunsch erfüllten. Der TuS Bad Aibling mietet den unausgebaut gewesenen Raum, der von den Judoka des Vereins mit eigenen Mitteln und handwerklicher Eigenleistung zum Dojo ausgebaut wurde. Abteilungsleiter Denis Weisser: „Wir haben einen dämpfenden Sportboden verlegt, einen Linoleumbelag darauf geklebt, Sockelleisten montiert, eine festverlegte Judomatte installiert und eine Prallwand montiert, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Außerdem haben wir bei der Fluchttür an die Fassade ein Vordach hingeschraubt, um das Dojo vor unguten Witterungseinflüssen zu schützen. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Aibling und der Bauverwaltung, den Hausmeistern und dem TuS Bad Aibling hat hervorragend geklappt. Ich danke auch den Sponsoren und vielen freiwilligen Helfern, die diesen Raum ermöglicht haben. Jetzt werden wir noch Einiges an kampf- und kraftsportspezifischen Geräten installieren und dann sind wir fertig. Den Probebetrieb haben wir letztes Jahr aufgenommen, jetzt sind wir in der Anlaufphase. Mit dem neuen Schuljahr soll dann der Vollbetrieb laufen. Genutzt wird das Dojo von den TuS-Abteilungen Judo, Karate und Kickboxen. Darüber hinaus wird der Raum auch im Schulbetrieb einiger Schulen eingesetzt. Wir sind mit der Belegung fast schon voll und freuen uns über das rege Interesse. Aber paar Zeiten gibt’s noch. Für Besprechungen, Schulungen, etc. steht auch gleich daneben ein Multifunktionsraum zur Verfügung, was sehr praktisch ist. Umkleiden, Duschen und Parkplätze gibt es ebenfalls in ausreichender Menge, so dass man von einem Glücksfall für den Sport in Bad Aibling reden kann. Sogar ein Kiosk wurde eingebaut. Das ist wichtig, denn ohne Mampf kein Kampf! Vielen Dank an die, die das ermöglicht haben.“ Da beim feierlichen Akt der offiziellen Eröffnung im Juni nicht alle Judoka und ehrenamtlichen Handwerker dabei sein konnten, sondern nur die, die an einer hierfür geschaffenen Judovorführung teilgenommen haben, beschloss die Abteilungsleitung, eine eigene Feier nachzulegen. Gesagt, getan: Trotz aktuellem Judo-Hochbetrieb fand man einen Termin - und zwar exakt einen Monat später am 02.07.2017. Die Abteilung lud zu einem zünftigen Grillfest ein, an dem viele Judomitglieder, Eltern und zahlreiche Ehrengäste teilnahmen. Denis Weisser bedankte sich bei seiner Begrüßung im Dojo beim 2. Bürgermeister und Sportreferenten Erwin Kühnel und seiner Stadtratskollegin Heidi Benda, sowie der 1. Vorsitzenden des TuS Bad Aibling Evi Jahnke für die hervorragende Unterstützung. Anschließend gab es eine tolle Judovorführung, bei der die Judoka ihr Können in verschiedenen Themenbereichen zeigten:
- U18-Athleten mit Wettkampftechniken,
- Integratives Judo für Flüchtlinge,
- Judokampf „Klein gegen Groß“,
- Als Höhepunkt eine Technik-und Zeitlupenshow von Anamaria Budiu und Stefan Böhm mit Musik.
Denis Weisser erläuterte nach dem tosenden Beifall für die Aufführung einige Details zum Ausbau des Dojos: So mussten beispielsweise wegen der Schiefwinkligkeit des Raums „Judopassmatten“ hergestellt werden, die so wohl ziemlich einzigartig sein dürften. Dazu der Abteilungsleiter: „Die Idee entstand in Zusammenarbeit mit Dietmar Nowak, dem Chef der Kampfsportartikelfirma Dax. Dietmar hat das Unmögliche möglich gemacht und jetzt haben wir ein perfektes Ergebnis. Und auch alles andere hat sehr gut geklappt. Herzlichen Dank nach Nürnberg!“ Und dann war es auch Zeit sich bei den fleißigen Handwerkern zu bedanken. Stellvertretend für alle erhielten Robert Buendowski und Werner Speigel einen „Dojo-Oskar“ mit Ehrenurkunde, sowie Christian Loidl und Senad Dervic einen „Dojo-Oskar“ mit Ehrenurkunde und einen (nicht ganz ernst gemeinten) Dan-Grad „Star des Dojo-Baus“.
Anschließend wurde eine weitere Ehrung durchgeführt: Der ebenfalls am Dojobau beteiligte Wolfgang Löffler erhielt aus den Händen von TuS-Chefin Evi Jahnke für seine 25-jährige Mitgliedschaft im TuS Bad Aibling die Ehrenurkunde des Vereins mit silberner Vereinsnadel. Zweiter Bürgermeister und Sportreferent Erwin Kühnel überreichte Löffler das Geschenk zur Sportlerehrung 2016, an der dieser damals wegen der zeitgleich stattfindenden Senioren-WM in Miami/USA nicht teilnehmen konnte. Doch damit nicht genug: Ein Raunen ging durchs Dojo als Ludwig Tradler, der stellvertretende Bezirksvorsitzende, oberbayrische Kampfrichterreferent und Mitglied der BJV-Kampfrichterkommission im Judogi (Judoanzug) und mit rot-weißem Gürtel (7. Dan) auf die Matte schritt. Er richtete einige Worte an die Anwesenden und wandte sich Wolfgang Löffler zu. Tradler hob die Verdienste von Wolfgang Löffler für den TuS Bad Aibling, den Bezirk Oberbayern und den BJV hervor, die sich dieser als Wettkämpfer, Trainer und Kampfrichter erarbeitete. Darüber hinaus ist Wolfgang Löffler seit Jahren als erfolgreicher Ü30-Wettkampfsportler aktiv und erzielte zahlreiche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene. So wurde er beispielsweise bei der damals in Abu Dhabi stattfindenden Weltmeisterschaft Senioren-Weltmeister. Von der aktuellen, in Zagreb stattgefundenen Ü30-Europameisterschaft kehrte er mit einer Silbermedaille nach Hause zurück. Wolfgang Löffler stammt aus Wittenberg in Sachsen-Anhalt und ist seit Jahrzehnten eine verlässliche Säule im TuS Bad Aibling - in der Abteilung Judo, aber auch im Hauptverein, wo er einige Jahre das Amt des Sportwarts im Hauptvorstand inne hatte. So führte er als Trainer in den neunziger Jahren die damals „jungen Wilden“ der Judoabteilung zum 1. Dan, dem schwarzen Gürtel. Er betreute als Trainer jahrelang die erste Männermannschaft, die zahlreiche Aufstiege feiern durfte. Auch sonst ist er ein Tausendsassa: Ob beim Radeln, Schifahren, Tanzen, Tauchen, Klettern oder sonstwo: Löffler ist stets an vorderster Front dabei, seit einiger Zeit engagiert er sich auch bei den Samerberger Gebirgsschützen. Für seine Verdienste um den Judosport verlieh ihm der Bayerische Judoverband den 3. Dan mit Urkunde, was in der 40-jährigen Geschichte der TuS-Judoka die bis dato höchste Auszeichnung für Vereinsmitglieder darstellt. Sichtlich gerührt nahm Wolfgang Löffler diese hohe Ehrung entgegen und bedankte sich für diese unter großem Beifall der Anwesenden. Zweiter Abteilungsleiter Robert Buendowski führte danach bezüglich des Kampfsportraums zum Konzept der Judoka aus: „Das neue Dojo ist super geworden. Aber natürlich geben wir den Standort in der Wirtschaftsschule, den wir weiterhin brauchen, nicht auf. Dort finden weiterhin Trainings statt und natürlich auch die Wettkämpfe. Das Dojo ist ein zusätzlicher und unbedingt erforderlicher Baustein in unserem System. Wir sind schließlich Stützpunkt im Bayerischen Judoverband, haben U18- und U21-Judoka in der deutschen Spitze und wollen uns auf mehreren Ebenen weiter entwickeln. Im Dojo sollen Jung und Alt zusammenkommen, Breiten-und Spitzensportler. Und wir hoffen durch den Betrieb mit mehreren Abteilungen und Sportarten auf Synergien, die allen nutzen. Das war von Anfang an Teil des gemeinsam entwickelten und beschlossenen Konzepts und so setzen wir es auch um. Ich freue mich drauf!“ Nach dem offiziellen Teil der Eröffnung ging man zum gemütlichen Beisammensein über, es gab Gegrilltes vom Holzkohlengrill, leckeres Bier aus Maxlrain und als Überraschung für den Abteilungsleiter eine leckere Judo-Torte, die sich alle schmecken ließen.
Text: Denis Weisser
Bilder: Anamaria Budiu